Die Standortfrage für die Niederlassung der Allianz AG ist offenbar zu einem Tauziehen zwischen Oststeinbek und Hamburg geraten. Die Hansestadt möchte den Versicherungsriesen, der sein Haus am Großen Burstah in der Innenstadt aufgeben möchte, unbedingt innerhalb der eigenen Stadtgrenzen halten.

Oststeinbek. "Die Wirtschaftsbehörde ist weiterhin in Gesprächen und kämpft für den Standort", sagt deren Sprecherin Jana Tiemann.

Oststeinbek setzt dagegen große Hoffnungen in die Umzugspläne des Unternehmens. Bürgermeister Karl Heinz Mentzel hat in der Montag-Ausgabe dieser Zeitung gesagt, man habe ihm signalisiert, dass es zu einem "Engagement in Oststeinbek" kommen werden.

Doch ganz so weit ist es aus Sicht der Allianz AG noch nicht. Bettina Krüger, Sprecherin in der Münchener Konzernzentrale, sagt auf Anfrage: "Es ist noch nichts unterschriftsreif. Für die Allianz gibt es nach wie vor verschiedene Optionen." Eine endgültige, verbindliche Entscheidung beabsichtige das Unternehmen erst im ersten Quartal des kommenden Jahres zu fällen.

Wie berichtet, bereiten sich Verwaltung und Politiker in Oststeinbek unterdessen schon lange intensiv auf die Allianz-Ansiedelung vor. Ende Januar soll die Gemeindevertretung den Feststellungs- und den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan fällen. Bis Mitte Januar liegen die Planungsunterlagen nach geringfügigen Änderungen gerade ein zweites Mal öffentlich aus. Das Plangebiet, rund 13 Hektar groß, grenzt südlich ans Gewerbegebiet und an den Golfplatz. Im Südosten liegt ein Wohngebiet. Oststeinbek hofft, dass dort in einem ersten Schritt rund 1300 Arbeitsplätze entstehen. Etwa 650 könnten zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Bauherr des Verwaltungsgebäudes soll die Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft (HBB) in Lübeck sein, die das Grundstück bereits erworben hat. Deren Geschäftsführer Marcus Scheck sprach im vergangenen Sommer von einem Investitionsvolumen im hohen zweistelligen Millionenbereich.