Der Reinfelder Bahnhof könnte im kommenden Jahr mit einer Videoüberwachungsanlage ausgestattet werden. Die Stadtverordneten haben dafür 22 900 Euro im 2010er-Etat eingeplant.

Reinfeld. Dennoch steht ein großes Fragezeichen hinter der Aktion: Zum einen fehlt noch ein Deckungsvorschlag im ohnehin defizitären Haushalt. Zum anderen ist die Ausgabe mit einem Sperrvermerk versehen worden, denn sowohl Verwaltung als auch Politiker sehen noch erheblichen Klärungsbedarf. Zum einen geht es um die Frage, ob sich die Stadt überhaupt am Bahnhof engagieren sollte. CDU-Fraktionschef Andreas Lie: "Für Missstände ist die Bahn zuständig, nicht die Stadt. Die Bahn will uns alle als Kunden. Aber für Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung will sie nicht sorgen." Rolf-Jürgen Hanf, der SPD-Fraktionschef, sieht das genauso: "Die Bahn ist ein Unternehmen, das es seinen Kunden so schwer als möglich macht, sein Angebot wahrzunehmen."

Neben diesen grundsätzlichen Erwägungen gibt es nach den Worten von Bürgermeister Gerhard Horn auch noch juristische Fragen zu klären: Darf die Stadt am Bahnhofsgebäude, das ihr nicht gehört, überhaupt Videokameras installieren? Und wie ist es um die gerichtliche Verwertbarkeit der Aufnahmen bestellt?

Die Reinfelder wollen nun auch in die Nachbarstadt Bad Oldesloe blicken. Dort gibt es eine Videoüberwachung am östlichen Bahnhofseingang. Oldesloes Bauamtsleiter Rolf Steinhoerster: "Die Anlage hat nicht dazu beigetragen, dass der Vandalismus abgenommen hat oder dass Täter überführt wurden."