Gabriele Engelhardt, Hartmut Overländer und Peter Zawislak wurden bei der ersten Sitzung in den Vorstand gewählt.

Ahrensburg. Die Partei "Die Linke" hat in Ahrensburg ihren dritten Ortsverband in Stormarn gegründet. Nachdem die Partei bereits seit einem Jahr im Verband Glinde, Reinbek und Oststeinbek sowie seit September dieses Jahres in Bad Oldesloe und Reinfeld aktiv ist, wird sie sich ab sofort auch in Ahrensburg politisch betätigen. Zur Gründungssitzung im "Uns Huus" der Arbeiterwohlfahrt in Ahrensburg kamen am Mittwochabend rund 30 Mitglieder und Interessierte. Einstimmig wurden Gabriele Engelhardt, Hartmut Overländer und Peter Zawislak von den acht anwesenden Stimmberechtigten in den Vorstand gewählt.

Wer aber sind die Politiker, die den Ortsverband Ahrensburg leiten? Alle drei sind neu in der politischen Szene, haben keine Parteivergangenheit. Gabriele Engelhardt lebt seit ihrem zwölften Lebensjahr in Ahrensburg. Bis Anfang des Jahres arbeitete die 52-Jährige als Diplompsychologin an der Universität Hamburg im Arbeitsbereich Sozialpsychologie. "Ich bin für soziale Gerechtigkeit", sagt sie. "Die habe ich an der Uni nicht mehr erlebt." Deshalb gab Gabriele Engelhardt ihren Job an der Uni auf. "Ich möchte meine Zeit nutzen, um mich politisch dafür einzusetzen, dass den Missständen entgegengewirkt wird", sagt die 52-Jährige, die erst vor drei Monaten in die Linkspartei eingetreten ist. Zwei Monate später wurde sie bereits in den Kreisvorstand Stormarn gewählt.

Hartmut Overländer zog vor 23 Jahren nach Ahrensburg. Der 47-Jährige hat soziale Wirtschaftsgeschichte und soziale Arbeit studiert, arbeitet jetzt in der Suchtberatung der Kinder- und Jugendhilfe Hamburg und in der Behindertenarbeit. Ende September wurde der Ahrensburger Mitglied der Partei "Die Linke". "Ich habe zu Hause immer in den Teppich gebissen", sagt Overländer. "Jetzt habe ich gedacht, ich muss mal etwas tun." Er habe sich für die Linkspartei entschieden, "weil all die Dinge, die ich geändert haben möchte, nur in dieser Partei angesprochen werden." Besonders am Herzen liegen dem 47-Jährigen die Abschaffung der Zeitarbeit und der Rente ab 67 sowie die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes. "Wir werden auf Bundesebene nur etwas, wenn wir kommunalpolitisch tätig werden", sagt Overländer. Auch Peter Zawislak ist erst dieses Jahr in die Linkspartei eingetreten. "Ich habe schon seit zwei Jahren mit der Partei sympathisiert", sagt der 57-Jährige. "Nun stand ich vor der Entscheidung, ob ich weiterhin nur Mitläufer sein oder aktiv etwas bewegen will." Zawislak entschied sich für letzteres. Beruflich arbeit der Hoisdorfer in einem kommunalen Wohnungswirtschaftsunternehmen in Hamburg, ist dort Betriebsratsvorsitzender. Außerdem engagiert er sich als Sprecher des Arbeiterkreises Wohnungswirtschaft Hamburg in der Gewerkschaft Verdi. Und ist zudem ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht in Hamburg. "Ich habe in allen drei Bereichen viel mit Arbeitnehmern zu tun", sagt Zawislak. "Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass im sozialen Bereich jede Menge Baustellen sind." Sein Interesse gilt daher insbesondere den Themen Leiharbeit und Mindestlohn.