Während die Bevölkerungszahl landesweit schrumpft, steigt sie im Kreis an. Sehen Sie hier, wie stark Ihr Ort seit 1998 gewachsen ist.

Glinde/Barsbüttel. Stormarn wächst. Wie berichtet, ist die Zahl der Einwohner innerhalb von elf Jahren von 214 477 um 12 866 auf 227 343 gestiegen. Aber Stormarn wird auch immer älter. Das belegen aktuelle Zahlen des schleswig-holsteinischen Innenministeriums. Demnach waren 2006 mit jeweils 20,6 Prozent der Einwohner noch genauso viele Menschen in Stormarn jünger als20 wie älter als 65. 2025 wird sich der Prognose zufolge der Anteil der unter 20-Jährigen auf 16,3 Prozent verringert, der der über 65-Jährigen auf 27 Prozent erhöht haben.

Das Problem der Überalterung ist in den Stormarner Städten und Gemeinden durchaus ein Thema. Man fühle sich allerdings gut auf den demografischen Wandel vorbereitet, sagen Stormarner Bürgermeister. So gibt es in Glinde Organisationen, die dieses Themen intensiv diskutieren: "Unser Seniorenbeirat ist sehr aktiv; wir müssen uns damit auseinandersetzen", sagt Bürgermeister Uwe Rehders. "Das sind teilweise ganz banale Dinge wie beispielsweise die Überlegung, ob Ampelphasen länger geschaltet werden müssen", fügt er hinzu.

Eine Ausnahme bildet Bargteheide. In der Stadt, die am schnellsten gewachsen ist, sei keine Überalterung festzustellen, sagt Bürgermeister Henning Görtz: "Fast ausschließlich junge Familien sind zugezogen. Wir haben auch keine rückläufigen Schülerzahlen, deshalb investieren wir derzeit massiv in die Schulen." Dennoch wächst mit den Einwohnern die Zahl der Älteren: "Vermutlich wird es in Bargteheide im Jahr 2020 fast 900 Senioren mehr geben als heute", sagt Görtz. 2005 waren etwa 2500 Bargteheider älter als 65. Ein Thema, das insofern auch beachtet werden müsse, sei die Sicherung der ärztlichen Versorgung: "Darum bemühen wir uns, mehr Ärzte zu gewinnen."

Reinbeks Bürgermeister Axel Bärendorf meint, dass sich die Kommunen auch auf die veränderten Ansprüche älterer Bürger an ihr Zuhause werden einstellen müssen: "Es werden mehr hochwertige Wohnungen benötigt", sagt er. Sein Bargteheider Amtskollege Görtz sieht das ähnlich: Ältere Menschen zögen aus ihren Häusern aus und suchten adäquate Formen altersgerechten Wohnens. Mit seinem Seniorendorf, das von Wohneigentum bis zu betreutem Wohnen alles anbietet, schafft Bargteheide Angebote.

Hubert Priemel, Kreisvorsitzender der Senioren-Union, wünscht sich eine bessere Infrastruktur im öffentlichen Personennahverkehr: "Der Busverkehr darf nicht weiter ausgedünnt werden, sondern er muss erweitert werden." Positiv bewertet er auch den Bau des neuen Haltepunktes Gartenholz: "Das Viertel wird viel besser angebunden werden."

Die Stadt Reinbek ist inmitten eines neuen Diskussionsprozesses. So soll hier ein integriertes Stadtentwicklungsprogramm dafür sorgen, dass sich die Stadt den sich verändernden Bedürfnissen anpasst. Bürgermeister Bärendorf: "Wenn wir unser Level auch in Zukunft halten wollen, müssen wir zusätzliche Kapazitäten schaffen."