Eigentlich hatte sich Bürgermeister Andreas Körber einen Dia-Vortrag von Amtsarchivar Oliver Mesch gewünscht. Doch Mesch entschied stattdessen, einen Kalender herauszugeben.

"Lütjensee in historischen Ansichten" zeigen die zwölf Kalenderblätter, die einen Eindruck davon vermitteln, wie Lütjensee sich im vergangenen Jahrhundert entwickelt hat. Aus 500 Postkarten und etlichen Bildern hat Oliver Mesch die Motive ausgewählt.

Der große Fundus an Ansichtskarten zeigt, wie beliebt Lütjensee als Erholungsort früher schon war. Die Postkarten aus der kleinen Stormarner Gemeinde gingen in die ganze Welt. Warum die Grüße oftmals auf die Vorderseite geschrieben wurden, kann Bürgermeister Andreas Körber erklären: "Die Post rechnete das Briefporto ab, wenn auf der Rückseite zuviel geschrieben war. Der Gruß vorne war günstiger." Lütjensee war und ist einfach ein schönes Dorf, sagt Oliver Mesch. Und Etliches von dem, was auf den Postkarten zu sehen ist, gibt es noch heute: Das Hotel am See etwa, in dem heute der Blutspendedienst Nord seine Zentrale hat, oder Hacks Gasthof, der heute Dorfkrug heißt. Vieles ist aber verschwunden. Die Kreisbahn gibt es nicht mehr, die Villa Bellevue auf dem Kuckucksberg auch nicht und wo einst der Dorfteich war, ist heute ein Kinderspielplatz. "Der Kuckucksberg gehörte seinerzeit Emil Brügmann. Er hat das Büchlein "Sagen von Lütjensee" verfasst", sagt Andreas Körber. Er besitzt noch ein Exemplar.

Der historische Kalender Lütjensee ist in einer Auflage von 300 Stück erschienen, kostet zehn Euro und ist an den drei Tankstellen und bei dem Zeitungsladen in Lütjensee sowie in Trittau bei der Bücherecke Hagedorn erhältlich.