Wie viel Geld werden die Kommunen künftig für Bildung ausgeben? Angesichts der Diskussion um geplante Steuersenkungen und drohende Einnahmeverluste der öffentlichen Hand gewinnt das Thema an Bedeutung. Werden Eltern noch stärker an den Kosten beteiligt?

Bargteheide. "Die Umverteilung zu Lasten der Eltern passiert bereits", moniert Ingo Loeding, Kreisgeschäftsführer des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB). Um sich mit Argumenten in die Diskussion einschalten zu können, möchte der DKSB die Ausgangslage klären. "Was kostet Schule in Stormarn?" So der Titel eine Umfrage, die der Kinderschutzbund jetzt startet. Gesucht werden Familien, die die Kosten für den Schulbesuch ihrer Kinder dokumentieren. Schultasche, Sportschuhe, Arbeitshefte, Stifte, Atlanten: Die Liste des Zubehörs und der Sonderausgaben ist lang und wird immer länger. So das Ergebnis einer ersten kleineren Befragung unter Bargteheider und Ahrensburger Eltern, der nun eine kreisweite Umfrage folgen soll.

"Gerade der Wechsel von der Grundschule in die weiterführende Schule ist eine finanzielle Herausforderung. Mehr als 300 Euro mussten beispielsweise Bargteheider Eltern allein für das erste Halbjahr aufbringen", berichtet Ingo Loeding. Bei Familien mit niedrigem Einkommen oder Hartz-IV-Bezug sprenge das den finanziellen Rahmen. Ingo Loeding: "Aber auch Familien mit normalem Einkommen und zwei schulpflichtigen Kindern sind kaum noch in der Lage, die Kosten zu tragen." Zumal in den fünften Klassen mehrere Hundert Euro für eine Klassenfahrt dazukommen können.

Die Eltern werden gebeten, die Schulkosten formlos aufzulisten. "Wir wollen die Eltern nicht mit Formularen abschrecken", sagt Alexander Witsch, der in der Bargteheider DKSB-Geschäftsstelle unter Tel. 04532/280 688 zu erreichen ist. Wer sich an der Umfrage beteiligen möchte, kann auch eine Mail schreiben (siehe unten).

Ingo Loeding sagt: "Die Ergebnisse der Umfrage werden wir dem Jugendhilfeausschuss geben, um auf die Schieflage hinzuweisen." Außerdem hat sich der DKSB zu einer Schulleiterkonferenz angemeldet, um mehr Verantwortung einzufordern. Wichtig seien die Ergebnisse auch im Hinblick auf das Aufstellen eigener Hartz-IV-Sätze für Kinder."

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