Haltepunkt Gartenholz geht erst im März 2010 in Betrieb. Änderungen des Busfahrplans werden verschoben.

Ahrensburg. Mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember sollten die ersten Regionalzüge an der neuen Haltestelle Gartenholz in Ahrensburg eigentlich Station machen. Daraus wird aber nichts. Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis sagt: "Der Haltepunkt wird voraussichtlich zum 1. März 2010 in Betrieb gehen." Und das, obwohl die Bauarbeiten bis zu dem Termin durchaus zu schaffen wären, so sieht es jedenfalls Fachdienstleiter Stephan Schott von der Ahrensburger Verwaltung.

Restarbeiten an den Rampen, Beleuchtung wären bis zu dem Termin machbar, sagt Schott. Zum Problem würden aber die umfangreichen Prüfverfahren, die noch vor der Eröffnung abgeschlossen sein müssen. "Die letzten Änderungen dieser Richtlinien wurden erst im September dieses Jahres bekannt", sagt Stephan Schott. Bahn-Pressesprecher Egbert Meyer-Lovis dazu: "Die Genehmigungsprüfungen sind wesentlich zeitaufwändiger als nach der ursprünglichen Gesetzgebung."

In der gemeinsamen Presseerklärung der Deutschen Bahn, der Stadt Ahrensburg und der Landes-Verkehrssicherungsgesellschaft (LVS) heisst es: "Der neue Haltepunkt Ahrensburg-Gartenholz ist somit zwar weitestgehend baulich fertig gestellt, kann aber erst nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens in Betrieb gehen."

Was bedeutet das? Zum Beispiel müssten die Lampen auf den Bahnsteigen vor Inbetriebnahme erst einmal eine Woche lang leuchten und per Fernüberwachung getestet werden. Außerdem müssten umfangreiche Messergebnisse verschiedener Prüfer vorliegen. Erst danach könne eine Inbetriebnahme beim Eisenbahn-Bundesamt in Köln beantragt werden. Der Grund für dieses aufwendige Verfahren sei, dass die Strecke eine wichtige transeuropäische Funktion einnimmt und daher auch europäischen Anforderungen genügen müsse, so Schott. Ursprünglich wollte die DB Service & Station die Haltestelle Gartenholz selbst bauen. Die Ahrensburger Stadtverwaltung war zunächst nur für die Straßen, Wege und Fahrradständer der insgesamt 8,2 Millionen teuren Anlage zuständig. Erst im Juni dieses Jahres trat die Bahn das Bauprojekt an die Stadt ab. Warum die Bahn die Haltestelle nicht selbst zu Ende baute, blieb offen.

Die geplanten Veränderungen bei der Führung der Buslinien verzögern sich damit ebenfalls um drei Monate. Bis März wird die Linie 169 vom Ahrensburger Bahnhof daher in gewohnter Taktung ins Gewerbegebiet Nord fahren. Mit Inbetriebnahme der Haltestelle Ahrensburg-Gartenholz wird der Bus dann seltener fahren. Die neue Ringlinie 469 von der Haltestelle Gartenholz durch das Gewerbegebiet ist auch erst einmal auf Eis gelegt. Ulrich Kewersun, Fachdienstleiter der Ahrensburger Bauverwaltung sagt: "Da die Linie 469 ohne die Haltestelle Gartenholz keinen Sinn ergibt, wird sie vorerst nicht eingeführt."

In den Regionalbahnen sollen die Reisenden darauf hingewiesen werden, dass die Haltestelle noch nicht angefahren wird.

Aber es gibt auch gute Nachrichten. Mit dem Fahrplanwechsel der Bahn werden auf der Strecke nur noch Doppelstockwagen eingesetzt werden. Der Regionalexpress hält dann in der Woche ganztags stündlich in Ahrensburg. Bis zur Eröffnung der Haltestelle Gartenholz werden dann auch die Fahrradständer und Unterstände in Form von Blätterdächern fertig sein, verspricht Stephan Schott vom Bauamt. Diese Arbeiten wurden wegen des Termindrucks nämlich hinten angestellt.