Schulkinder wurden instrumentalisiert

Zum Bericht "Verabschiedet sich Reinfeld von seinen Penny-Plänen?"

Nichts gegen legitimierte Interessen einzelner Bevölkerungsgruppen. Nichts gegen freie Meinungsäußerung gegenüber Andersdenkenden. Aber sollte in unserem Rechtsstaat die demokratische Grundstruktur nicht von allen Bürgern wahrgenommen werden können? Dazu zählt doch auch, dass die gewählten Volksvertreter versuchen, einen ausgewogenen Konsens der Interessen aller Bürger dieser Stadt umzusetzen. Wohlgemerkt: aller Bürger. Die Eltern sind gegen das Penny Projekt auf dem Marktplatz - ihr gutes Recht. Obwohl noch nichts entschieden war und ist, instrumentalisieren sie die Gruppe Schulkinder, die mit Transparenten und roten Karten eine Gegendemonstration im Rathaus veranstalten. Der Bürgermeister wird niedergeschrieen, der Ausschuss kann nicht Stellung nehmen. Ein Armutszeugnis für die demokratische Willensbildung. Wenn diese Vorgehensweise Schule macht, brauchen wir uns eines Tages nicht mehr zu wundern, wenn sich kein Bürger mehr für das politische Ehrenamt bereit erklärt.

Am Ende bleibt die Frage, wie die Stadt Reinfeld noch Investoren für die Attraktivität der Innenstadt motivieren kann. Wir sollten dem demografischen Faktor schon heute Rechnung tragen, indem wir auch an unsere Interessengruppe der älteren Mitbewohner Reinfelds denken. Oder sollen wir dann mit dem Rollator zum Supermarkt auf die grüne Wiese gehen?

Wolfgang H. Felkner, Senioren-Union Reinfeld

Blaubeeren sind blaue Früchte

Zur Kindernachricht "Warum gibt es keine blauen Gummibärchen?"

In der oben zitierten Kindernachrichten geht es um die Gummibärchen, die es nicht in blauer Farbe gibt, mit der Begründung: "Blaue Früchte kommen in freier Wildbahn nicht vor." Und was ist mit Blaubeeren? Selbst wenn diese Früchte für den Farbgewinn nicht geeignet sein sollten, sind es blaue Früchte, die als Heidelbeeren oder - norddeutsch -Bickbeeren immer noch wachsen. Erwähnt sei, dass wir, meine Frau und ich (über 70) Ihre Serie für die Kinder sehr gern lesen, denn sie ist nicht nur für Kinder interessant.

Dieter Knüppel, Barsbüttel

Die Perlenkette erkennt eh keiner

Zum Bericht: Rantzauhaus: 14 Bäume sollen weg"

Was beim Peter-Rantzau-Haus angeblich nicht gehen soll, bekommen andere Bürger und Verwaltungen hin: Nach Pressemitteilungen ist in Reinbek machbar, was nach Auskunft unserer Verwaltung nicht gehen soll, nicht gehen darf.

In Reinbek wurde der planerische Baukörper der neuen Rettungswache nach aufwendigen Vorarbeiten um zwei Meter verschoben - unter anderem auch zum Schutz der davor stehenden alten Eichen und um deren Wurzelwerk nicht zu beschädigen.

In Ahrensburg wird alles Alte und Historische Zug um Zug vernichtet und durch ein Sammelsurium verschiedener Baustile ersetzt. Altes Grün wird aus dem Stadtbild geschlagen, um etwas mehr Platz für einen Mini-Stadtpark zu bekommen.

Und was heißt hier "Perlenkette" von weiteren Gebäuden? Die "Perlenkette" erkennt eh keiner. Und für was für Gebäude sollte eine prägende Stadtallee, die andere Gemeinden unter Denkmalschutz stellen würden, abgeholzt werden?

Wolfgang König, Ahrensburg

Legasthenie ist nichts "Schlechtes"

Zum Bericht "Obdachloser sticht Radfahrer in Ahrensburg mit Messer nieder"

Da kämpft man als Mutter einer legasthenen Tochter, die übrigens seit Jahren durchaus erfolgreich ein Gymnasium besucht und auch selber Zeitung liest, jahrelang gegen diverse Vorurteile über Legasthenie an, und dann so etwas: "Vielleicht liegt die Aktenphobie des Angeklagten darin begründet, dass darin nur Schlechtes über ihn geschrieben steht: [...] 'Legastheniker', 'schlechte Schulnoten', 'aggressiv' [...]." Wie erklärt man einer legasthenen, ausgesprochen friedlichen Jugendlichen mit guten Schulnoten, dass selbst vermeintlich aufgeklärte Journalisten im Jahre 2009 Legasthenie offensichtlich immer noch als etwas Schlechtes betrachten und als ein Kriterium für den Werdegang zum "unberechenbaren Gewaltverbrecher" sehen? Legasthenie gilt als Teilleistungsstörung bei mindestens normal begabten Kindern, die leider selbst häufig genug unter darunter leiden und deren Selbstwertgefühl durch solche Aussagen nicht gestärkt wird.

Elke Wollenweber, Bargteheide

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

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