“Meine Mutter war die erste Frau bei der Feuerwehr Reinbek“, sagt Ann-Kathrin Weck, die vor einem Jahr in deren Fußstapfen trat. “Es war immer mein Traum gewesen, zur Feuerwehr zu gehen.

Ich möchte anderen Menschen helfen", sagt die Schülerin aus Reinbek, die nach ihrem Abitur Medizin studieren möchte und sich vorstellen könnte, Notärztin zu werden. Besonders schätzt die 19-Jährige den kameradschaftlichen Zusammenhalt in der Feuerwehr. "Man kann sich einfach auf jeden verlassen."

Dass der Pieper sie auch mal nachts hochschrecken lässt, sie schnell zum Einsatz muss, stört sie nicht. "Meine Klamotten liegen immer bereit. Oft bin ich die erste an der Wache."

Obwohl ihre Eltern selbst bis vor sechs Jahren bei der Reinbeker Feuerwehr waren, waren diese zunächst skeptisch. "Meine Mutter war 30 Jahre alt, als sie bei der Feuerwehr eintrat. Sie dachte, ich wäre noch nicht so weit. Ich sei dafür noch zu jung. Zumal sie sich immer blöde Sprüche wie 'Hast du deinen ABC-Schminkkoffer auch dabei?' von den Feuerwehrmänner anhören durfte." Aber Ann-Kathrins Mutter Christine habe den Männern gezeigt, dass sich auch Frauen bei der Wehr durchsetzen können - und ebnete ihrer Tochter und drei weiteren Frauen, die heute bei der Reinbeker Feuerwehr helfen, damit den Weg.

"Natürlich höre ich heute bei Einsätzen auch mal Sprüche wie ,Na Ann-Kathrin, sind noch alle Fingernägel dran?' Das ist aber immer nur scherzhaft gemeint."

Wenn Ann-Kathrin Weck mal nicht die Schulbank drücken muss und auch kein Einsatz ansteht, geht sie am liebsten mit Freunden aus oder ließt Fantasy-Romane. "Ich liebe die Twilight-Bücher und habe auch die Harry-Potter-Romane nahezu verschlungen."

Ihr 21 Jahre alter Freund teilt die Begeisterung für die Feuerwehr nicht mit ihr. "Er interessiert sich überhaupt nicht dafür. Es macht ihm aber auch nichts aus, wenn ich mal wieder ganz schnell weg muss."