Sie werden gemobbt, im Internet bloßgestellt, leiden unter psychischer, physischer und sexualisierter Gewalt: Auch in Ahrensburg sind Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichsten Formen von Gewalt konfrontiert.

Ahrensburg. Mit einer Konferenz im Schulzentrum Am Heimgarten hat die Arbeitsgruppe "Sicherheit für junge Menschen" des Netzwerks Kriminalprävention am Freitag auf diese Themen, die Kinder und Jugendliche betreffen, aufmerksam gemacht.

"Ich bin froh und stolz, dass es bei uns so viele Institutionen und Menschen gibt, die sich mit dem Thema Jugendliche und Gewalt befassen", sagte Ahrensburgs Bürgermeistern Ursula Pepper. "Aber wir sind nicht gefeit vor Gewalt." Deshalb sei es wichtig, sich die Frage zu stellen, wie Betroffene motiviert werden könnten, sich anderen anzuvertrauen.

Welche Anlaufstellen Betroffene haben, verdeutlichte der "Markt der Möglichkeiten": An Ständen mit Broschüren und Infomaterial stellten sich 20 Beratungsstellen, Jugendhäuser, die Polizei, das Ärztenetzwerk Ahrensburg und andere Einrichtungen vor. "Hier können sich Betroffene und alle Interessierten über Anlaufstellen informieren", sagte Herbert Janßen, Schulleiter der Integrierten Gesamtschule und Mitglied der Arbeitsgruppe "Sicherheit für junge Menschen".

In Expertengruppen befassten sich Vertreter verschiedener Institutionen, Schüler, Eltern und Lehrer mit den Themen Mobbing, Gewalt im Zusammenhang mit Alkohol und Drogen, sexualisierte Gewalt sowie Mediennutzung und Gewalt. "Unser Ziel ist es, die Problemlage in Ahrensburg schärfer zu erfassen und neue Maßnahmen zur Prävention zu entwickeln", sagte Janßen.

Für Wolfgang Böhrs, Leiter der Kriminalpolizei Ahrensburg, ist zudem der Netzwerk-Gedanke wichtig: "Wir hoffen, dass Institutionen, Fachleute und Multiplikatoren ihr Netzwerk noch weiter ausbauen." Unter dem Motto "Gemeinsam gegen Gewalt" stand auch die abschließende Podiumsdiskussion, an der Tobias Block vom Institut für Kriminalwissenschaften der Uni Hamburg teilnahm.