In Travenbrück, Lasbek und Pölitz macht das Surfen bald mehr Spaß - kostet aber auch mehr Geld.

Travenbrück. Die Gemeinden Lasbek, Travenbrück und Pölitz bekommen eine schnellere Internetverbindung. Auf einer gemeinsamen Sitzung der drei Gemeindevertretungen stimmten die Politiker mit großer Mehrheit für einen Vertragsentwurf zur Errichtung eines Breitband-Internetzugangs nach dem Vorschlag der Firma mvox. Das Lösungskonzept sieht die Verwendung der mvox-Festnetztechnik vor. Bei dieser Methode wird der Hauptverteiler in der Telekom-Vermittlungsstelle um einen mvox-Verteiler erweitert. Von dort werden dann die örtlichen Kabelverzweiger über die Telefonleitungen angesteuert.

Bei einer Bestandserhebung und Bedarfsermittlung der Gemeinden des Amtes Bad Oldesloe-Land hatte sich Anfang des Jahres ergeben, dass Lasbek, Travenbrück und die Pölitzer Ortsteile Schmachthagen und Schulenburg gemäß der Breitbandrichtlinie unterversorgt sind. Das heißt: In den Gebieten wurde eine Datenübertragungsrate von weniger als einem Mbit/s ermittelt.

Die Gemeinden hatten daraufhin beschlossen, mit Hilfe der in Aussicht stehenden Landesförderung die Verhältnisse zu verbessern. Mit der neuen Methode wird die Datenübertragungsrate in Zukunft bis zu 16 Mbit/s betragen können. Im Durchschnitt soll sie einen Wert von sechs Mbit/s erreichen.

"Am Anfang hatte ich ein etwas ungutes Gefühl, weil mir die Firma mvox unbekannt war", sagt Ralph Fritz, der das Projekt als Berater begleitet. Nach einigen Recherchen habe er seine Bedenken aber abgelegt, denn das bayerische Unternehmen hat sich auf die Breitbandversorgung im ländlichen Raum spezialisiert. Seit 2005 hat es bereits an mehr als 200 Orten rund 10 000 Nutzer mit Anschlüssen versorgt.

Die Realisierung des schnelleren Internetzugangs wird rund 520 000 Euro kosten. Die Hälfte übernimmt das Unternehmen mvox, den Rest müssen die Gemeinden tragen. So ergeben sich für Travenbrück Kosten in Höhe von 117 500 Euro, für Lasbek sind es 92 000 Euro und für Pölitz 50 000 Euro. Allerdings müssen die Gemeinden nicht die ganze Summe tragen. Nach der Förderrichtlinie des Landes erwarten sie einen Zuschuss von 75 Prozent auf ihren Anteil.

Vom neuen Breitband-Internetzugang könnten rund 1800 Privatpersonen und 150 gewerbliche Nutzer profitieren, das sind knapp die Hälfte aller Einwohner der drei Orte. Bis es so weit ist, wird es aber noch etwa sechs Monate dauern. Wer das schnelle Internet haben will, muss eine einmalige Gebühr von 163,90 Euro an die Firma mvox zahlen - plus einer Monatsgebühr. Da gibt es unterschiedliche Tarife. Die Flatrate kostet ab 39,90 Euro.