Bürgermeister war bei der Vorstellung für den Umbau des ehemaligen Amtsgerichts begeistert.

Bad Oldesloe. Hell, offen, freundlich - so sieht der Entwurf für das Kultur- und Bildungszentrum in Bad Oldesloe aus. Er stammt vom Architekturbüro Sunder-Plassmann, das damit den Wettbewerb der Stadt gewann. Das gestern Abend vorgestellte Modell konnte sich gegen 108 Bewerber durchsetzen. In der Endrunde wurden drei Entwürfe prämiert. Ob das Siegermodell verwirklicht wird, steht aber noch nicht fest.

Das Kulturzentrum, für dessen Bau die Stadt vier Millionen Euro einplant, soll im und rund um das ehemalige Amtsgericht entstehen. Neben der Volkhochschule sollen auch die Musikschule und die Oldesloer Bühne untergebracht werden. "Das Kulturzentrum soll zeigen: Hier passiert etwas", sagte Bürgermeister Tassilo von Bary. Die Stadt hatte den europaweiten Wettbewerb im Juni gestartet. 109 Architekturbüros bewarben sich. Eine Jury aus Architekten und Vertretern von Politik und Verwaltung wählten die Gewinner aus. Den dritten Preis (5000 Euro) bekam das Hamburger Büro "nps tchoban voss Architektur und Städtebau", die zweitplatzierten "Dinse Feest Zurl Architekten" aus Hamburg bekamen 7500 Euro.

Das Team um Architekt Gregor Sunder-Plassmann aus Kappeln präsentierte sein mit 12 500 Euro belohntes Modell nun im Bürgerhaus. "Der Entwurf hat Leuchtturmfunktion für Bad Oldesloe", freute sich der Bürgermeister. Der Entwurf behaupte sich gegen das Sparkassengebäude und berücksichtige das historische Rathaus. "Er ist mutig und nicht überdimensioniert."

Kernstück des Entwurfs ist eine rund 50 Meter lange Foyermeile entlang des ehemaligen Amtsgerichts. Die Meile ragt ein Stück über das Ufer der Trave. "Dort ist ein offenes Atelier geplant, mit Schiebetüren aus Glas", sagte Sunder-Plassmann. Die Foyerhalle kann auch für Ausstellungen und Gastronomie genutzt werden. Außer der hellen Halle sollen zwei Gebäude neu gebaut werden. "Damit haben wir berücksichtigt, dass einzelne Baukörper nacheinander gebaut werden können", sagte Sunder-Plassmann. Auch das war eine Bedingung der Stadt gewesen. Angrenzend an den Rathaushof ist in den Plänen eine Veranstaltungshalle eingezeichnet. An der Rückseite des Gebäudes soll am Traveufer ein Theatersaal entstehen. "Dieser Kubus öffnet sich nur auf einer Seite zur Trave", sagte Sunder-Plassmann. "Jetzt geht es darum, fein zu feilen, ohne die Kernidee - das helle und offene Konzept - zu verlieren", sagte er. Am 14. Dezember geht der Entwurf in den Hauptausschuss. "Ob - und wenn, was - gebaut wird, ist noch offen", sagt Inke Koch, Leiterin der Bauverwaltung. CDU-Fraktionschef Horst Möller war jedenfalls begeistert: "Das ist was ganz besonderes", sagte er. "Ich weiß, wofür ich stimmen und kämpfen werde."