Seit Februar 2009 gibt es ein Konzept für Schularbeitenhilfe an den beiden Glinder Grundschulen. Ob dieses Konzept umgesetzt wird, ist nach der jüngsten Sitzung des Glinder Sozialausschusses aber weiterhin unklar.

Glinde. Unstrittig ist offenbar nur, dass der Bedarf vorhanden ist. Der Förderantrag wird von der CDU abgelehnt, von SPD und Grünen befürwortet. Weil ein SPD-Mitglied im Sozialausschuss fehlte, gab es bei der Abstimmung ein Patt. Der Antrag gilt damit als abgelehnt. Susanne Böhnert-Tank (Grüne), die Ausschussvorsitzende, sagt aber: "Das ist nur ein Zufallsergebnis. Wir werden im Finanzausschuss noch einmal über den Antrag abstimmen. Ich bin mir eigentlich sicher, dass es dann eine Mehrheit dafür geben wird." Der Finanzausschuss tagt am kommenden Dienstag um 19 Uhr im Bürgerhaus (Markt 2).

Das Ursprungskonzept für die Schularbeitenhilfe stammt von Matthias Richter, dem Leiter des Glinder Kinderhauses, das von der Südstormarner Vereinigung für Sozialpädagogik (SVS) getragen wird. An jeder Schule sollten demnach zehn Kinder an den Tagen von Montag bis Donnerstag eine Zeitstunde lang unterrichtet werden. Geschätzte Kosten: 28 000 Euro. Unter anderem sollten damit die pädagogischen Fachkräfte bezahlt werden, die den Nachhilfeunterricht geben.

Aber von diesen Zahlen ist Richter schon längst abgerückt. Er weiß: Die Stadt hat kein Geld. Erst hatte er noch 10 000 Euro beantragen wollen, nun waren es nur noch 5000 Euro. "Damit könnten wir erst mal eine kleinere Version der Nachhilfe zum Laufen bringen", sagt er. "Das ist der Versuch, eine von vielen beschriebene Versorgungslücke zu schließen." Die beiden Schulen hätten ihm mitgeteilt, dass es dort jeweils 40 bis 50 Schüler gebe, die Nachhilfe brauchen könnten, deren Eltern aber Probleme hätten, sie zu bezahlen.

Richter hofft, dass die Suche nach Sponsoren leichter fällt, wenn es zumindest eine Anschubfinanzierung durch die Stadt gibt. Wer ihn bei seiner Arbeit finanziell unterstützen will, meldet sich im Kinderhaus Glinde unter Telefon 040/710 74 42.

Weitere Entscheidungen des Sozialausschusses in Kürze: Der Vertrag zwischen der Stadt Glinde und dem Deutschen Roten Kreuz über die Finanzierung der Sozialstation wird zum Ende 2010 gekündigt. In Verhandlungen soll geklärt werden, ob der Kostenanteil der Stadt verringert werden kann. Ein Zuschussantrag des Vereins Tagesmütter und -väter wurde einstimmig abgelehnt. Grund: die schlechte Hauhaltslage.