Gemeinde erhöht auch die Grundsteuer und die Eintrittspreise fürs Freibad. Finanzausschuss hat schon zugestimmt. Erste Proteste.

Trittau. Die Hundesteuer soll verdreifacht werden. Der Eintritt ins Schönaubad wird teurer. Das sind nur zwei vom Finanzausschuss bereits abgesegnete Ideen, mit denen Trittau seine Gemeindekasse füllen will. Angesichts der dramatischen Einbrüche bei der Einkommen- und Gewerbesteuer seien Erhöhungen unvermeidbar, meint Bürgermeister Walter Nussel. Bei der Einkommensteuer fehlt dieses Jahr gegenüber 2008 eine halbe Million Euro. Die Gewerbesteuer ist von rund 6,4 Millionen in 2007 auf jetzt 2,75 Millionen Euro abgestürzt. Erstmalig wird der Trittauer Haushalt mehr Ausgaben als Einnahmen ausweisen. 261 000 Euro fehlen, von denen 120 000 Euro definitiv nicht ausgeglichen werden können. Nussel: "Wir haben das Ende der Fahnenstange erreicht."

Hundebesitzer trifft es besonders hart: Die Steuer soll von 30 auf 90 Euro angehoben werden. Die ersten Besitzer der rund 430 angemeldeten Tiere sind empört. "Unmöglich. Wenn man die Steuer auf 40 oder 45 Euro erhöhen würde, wäre das in Ordnung", sagt Brigitte Werner, "aber gleich auf das Dreifache, das geht überhaupt nicht." Und Andrea Seidt sagt: "60 Euro mehr im Jahr, das ist zu viel. Von diesem Geld kann man einen Westie ein halbes bis dreiviertel Jahr ernähren."

Angehoben wird auch die Grundsteuer B, und zwar um 20 Prozentpunkte auf 350 Punkte. Erhebliche Veränderungen sind beim Freibad geplant. 300 000 Euro Zuschuss jährlich kostet das Bad die Gemeinde. Einsparziel sind 50 000 Euro. "Wir führen eine ganz neue Struktur ein", sagt Kämmerer Jens Borchers. Die Saisonkarten werden abgeschafft, stattdessen gibt es 30er und 50er-Karten für 100 beziehungsweise 160 Euro für Erwachsene und 50 sowie 80 Euro für Jugendliche bis 18 Jahren. Die Tageskarte kostet künftig vier statt 3,50 Euro. Jugendliche zahlen zwei Euro. Ermäßigungen werden gestrichen. Das Bad soll montags auch am Nachmittag wieder geöffnet werden. Außerdem wird ein Frühschwimmer-Club gegründet, dessen Mitglieder vor der regulären Öffnungszeit um 10 Uhr baden können. Dafür zahlen sie nicht nur den Clubbeitrag, sondern zusätzlich den normalen Eintrittspreis. Trittauer Vereine müssen künftig ein Bahngeld von 20 Euro pro Stunde entrichten, auswärtige Vereine 25 Euro. Für geschlossene Veranstaltungen verlangt die Gemeinde künftig eine Nutzungspauschale von 600 Euro. "Das ist ein Risiko, aber das müssen wir eingehen", sagt Bürgermeister Nussel. Darin seien sich Politik und Verwaltung einig. Die Gemeindevertretung will die Erhöhungen am 10. Dezember endgültig absegnen.