Die Gemeinde wird für die Bürger die Beiträge für den Gewässerpflegeverband Ammersbek-Hunnau ablösen. Die Gemeindevertreter kassierten jetzt den Beschluss des Bauausschusses und votierten bei einer Enthaltung für die pauschale Zahlung der Gebühren.

Großhansdorf. "Wir haben die Zeit genutzt und das Thema in der Fraktion noch einmal diskutiert", sagte Grünen-Chef Stefan Kehl. Die Fraktion beschloss, die Entlastung der Bürger zu beantragen. Das war auch das Ansinnen von CDU und FDP. Ihr Anträge jedoch enthielten keinen Vorschlag, wie die rund 13 000 Euro, die die Gemeinde an den Gewässerpflegeverband zahlen muss, refinanziert werden sollen. Anders die Grünen, die diesen Betrag über die geplante Erhöhung der Grundsteuer kompensieren wollen. "An die müssen wir sowieso ran", sagte Stefan Kehl. Der CDU-Fraktion ging das zu weit. "Wir sollten uns jetzt noch nicht festlegen", sagte Hans-Jürgen Bendfeldt. Dennoch stimmte die Fraktion geschlossen für den Antrag der Grünen, der um einen Aspekt des FDP-Antrags erweitert wurde: Sollten die Beiträge während der achtjährigen Laufzeit der Vereinbarung mit dem Gewässerpflegeverband übermäßig ansteigen, kann die Gemeinde die Vereinbarung vorzeitig aufkündigen. Dieser Aspekt war Uwe Westphal (SPD) wichtig, der dem Antrag mit der Ergänzung zwar zustimmte, jedoch nur mit "Bauchschmerzen", wie er bekannte. "Um allem Ärger aus dem Weg zu gehen, werde ich mich unter Vorbehalt dafür erwärmen", sagte der Frakionsvorsitzende. Grundsätzlich halte er die Diskussion für einen Sturm im Wasserglas. "Es geht um sieben Euro. Das sind zwei Cappuccini - im Jahr", sagte Westphal.

Der FDP-Chef Hans-Karl Limberg schloss sich der Mehrheitsmeinung an, doch das letzte Wort hält er noch nicht für gesprochen. "Die Fragen zur Verhältnismäßigkeit der Verwaltungskosten und der Rechtmäßigkeit der Bescheide sind nach wie vor offen", sagte er. Seiner Ansicht nach ist Großhansdorf als Gründungsmitglied des Gewässerpflegeverbandes mit dem gesamten Gemeindegebiet beitragspflichtig. "Wenn das so ist, würde sich der ganze Verwaltungsaufwand in Luft auflösen", sagte Limberg. Dann seien auch die Bescheide, durch die rund 15 000 Stormarner Bürger zu Zwangsmitgliedern des Verbands Ammersbek-Hunnau erklärt werden. Limberg: "Die Bürger wären von vornherein außen vor." Die Verwaltung soll nun das Gründungsprotokoll besorgen. Den Liberalen verwundert zudem, dass die Kosten bei der Ablösung durch die Gemeinde aktuell nur um ein Viertel sinken sollen. 2006 sei ein Nachlass von 70 Prozent der Verwaltungskosten angeboten worden.