Dennis L. (Name geändert) ist für die Ahrensburger Polizei kein Unbekannter.

Ahrensburg. Immer wieder geriet der 26-Jährige mit Beamten aneinander. Es folgten Verurteilungen wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Trunkenheit am Steuer, Bedrohung, Sachbeschädigung und Beleidigung. Zuletzt wurde der Ahrensburger im Februar wegen Bedrohung und Beleidigung zu einer Freiheitsstrafe von acht Monaten auf Bewährung verurteilt. Jetzt musste sich L. erneut vor Gericht verantworten. Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung lautet die Anklage.

Der Fall ereignete sich Anfang des Jahres. Dennis L. war nicht zu einem Gerichtstermin erschienen. Daraufhin wurden drei Polizisten zu seiner Wohnung geschickt. "Ich hatte mich in der Uhrzeit geirrt und dachte, der Termin sei später", sagt der Angeklagte. Als L. die Tür öffnete, forderten ihn die Polizisten auf, mit ihnen zum Gericht zu fahren. L. stimmte zu. Dann habe er aber versucht, die Wohnungstür zuzuschlagen, so die Beamten. "Ich wollte die Tür nur anlehnen und mir etwas zum Überziehen sowie Zigaretten holen", entgegnet der Angeklagte. Bei den Polizisten löste die Aktion Skepsis aus, insbesondere, da L. ihnen als Gewalttäter bekannt gewesen sei. "Es passiert immer wieder, dass wir mit einer Waffe angegriffen werden, wenn wir einen Angeklagten allein lassen." Deshalb hätten sie einen Fuß in die Tür gesetzt und den Angeklagten aufgefordert, die Hände an die Wand zu legen, um ihn durchsuchen zu können. Der Mann sei den Aufforderungen nicht nachgekommen. "Deshalb haben wir seine Hände ergriffen", berichten die Polizisten. Dennis L. habe versucht, sich zu befreien. Daraufhin hätten die Beamten beschlossen, ihm Handfesseln anzulegen. L. wehrte sich. "Die Handschellen waren sehr fest", sagt L. "Ich habe die Polizisten gebeten, sie zu lockern. Aber sie haben nur gesagt, dass ich keine Rechte mehr habe." L. sei wütend geworden und habe die Beamten als "Drecksviecher" und "Trottel" bezeichnet.

L. räumt die Beleidigungen ein, entschuldigt sich: "Ich bin über die Stränge geschlagen. Das tut mir leid." Er wirkt ruhig, hat das Kinn auf seine rechte Hand gestützt. Dennis L. habe sich geändert, sagt sein Verteidiger. Er sei wieder ins Haus seiner Mutter gezogen, absolviere ein Praktikum und wolle mit einer neuen Ausbildung beginnen. Der Verteidiger plädiert dafür, seinem Mandanten einen Neuanfang zu ermöglichen. "Wenn er wieder verurteilt wird, steht ein neuer Eintrag in seiner Akte. Beim nächsten Mal rücken die Polizeibeamten dann wahrscheinlich mit Panzern an."

Richterin Jenny Mrosk sieht von der von der Staatsanwältin geforderten Freiheitsstrafe von zwei Monaten auf Bewährung ab, verurteilt den Angeklagten aber zu einer Geldstrafe von 50 Tagessätzen à acht Euro.