Sparkasse Holstein will sechsstelligen Betrag in Stiftung einzahlen. Erträge sollen die Pflege langfristig sichern.

Jersbek. Es ist geschafft: Das Finanzierungskonzept für die Pflege des Jersbeker Barockgartens steht. Damit ist die landweit einmalige historische Anlage, die auch als Touristenattraktion zu den bedeutenden Aushängeschildern Stormarns zählt, weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich. Grundidee des Konzepts: Ein Förderverein löst den Kreis ab und wird Pächter der Anlage.

"Die Verhandlungen waren nicht einfach. Aber von allen Seiten, selbst von sonst eher trockenen Verwaltungsbeamten, war Verbundenheit und ein echtes Interesse zu spüren. Alle Akteure haben sich mit Herzblut eingesetzt", sagt Jersbeks Bürgermeister Herbert Sczech. Das Konzept sei gut und vor allem auf Zukunft angelegt.

Vom Land kommen 50 000 Euro, von der Aktivregion Alsterland 25 000 Euro sowie von der Denkmalpflege und dem Eigentümer Julius von Bethmann-Hollweg jeweils 10 000 Euro. Mit diesen 95 000 Euro kann der große Erhaltungsschnitt der 480 maroden Linden bezahlt werden.

Damit ist zunächst das drängendste Problem vom Tisch. Damit es auch in Zukunft gelöst werden kann, will die Sparkasse Holstein die Stiftung "Jersbeker Park" gründen. "Die Sparkasse wird das Stammkapital in 2010 mit einem sechsstelligen Betrag anfinanzieren. Mit den Zinserträgen kann dann der in 20 Jahren erneut fällige Erhaltungsschnitt bezahlt werden", erläutert der Jersbeker Bürgermeister.

Auch die laufende Unterhaltung der historischen Gartenanlage ist gesichert. Der Kreis Stormarn und der Eigentümer haben jeweils 6000 Euro für die nächsten zehn Jahre zugesagt, die Gemeinde wird 1000 Euro jährlich beisteuern. Sczech: "Die Idee dabei ist, dass im elften Jahr die Stiftung auch diese Kosten übernehmen könnte."

Anlass, die Verhältnisse komplett neu ordnen, war der Rückzug des Kreises Stormarn. Er hatte im Sommer den Pachtvertrag für den Barockgarten aufgekündigt, der Besitzer daraufhin angekündigt, die auf ihn zukommende Verkehrssicherungspflicht nicht tragen zu können und den Park schließen zu müssen. Auch er ist erleichtert, dass ihm dieser Schritt erspart geblieben ist. Mit vereinten Kräften konnte dieses Szenario nun abgewendet werden. Bethmann-Hollweg: "Die neue Konstruktion zeigt, wie man mit kreativen Köpfen etwas erreichen und zugleich öffentliche Haushalte entlasten kann."

Die Gründungsversammlung des Fördervereins Jersbeker Park beginnt am kommenden Montag um 19.30 Uhr im Jersbeker Gemeindezentrum (Langereihe). Bürgermeister Sczech: "Jeder ist willkommen. Der Vorsitz und alle anderen Ämter sind noch zu vergeben."