Sie haben ja recht: Ich sehe komisch aus. Aber es geht nicht anders. Die Schweinegrippe nimmt zu, der Impfstoff nicht. Deswegen trage ich jetzt eine Schutzmaske und meide größere Menschenansammlungen.

Das bedeutet: Einkauf im frühen Morgengrauen, wenn nur der Filialleiter im Supermarkt ist. Autofahren nur noch über Nebenstrecken - man weiß ja nie, was aus den Auspüffen der anderen kommt. Kinobesuch nur bei Filmen, die niemand sehen will. Blockbuster gestrichen - wegen Husterblocks im Publikum. Wenn der Chef dreimal niest, wird ihm sein Eichenholz-Schreibtisch inklusive Marmor-Intarsien und vergoldeten Beschlägen gnadenlos gesandstrahlt. Die Schutzmaske dafür habe ich ja schon auf der Nase. Die werde ich übrigens auch Weihnachten tragen. Damit es nicht Schnupfen gelb statt Karpfen blau gibt, damit nicht die Weihnachtsgans sogar bei 250 Grad plus Oberhitze Schüttelfrost im Backofen bekommt. Und wenn es nachmittags an der Tür klingelt und draußen der Mann steht, der schon durch unzählige Wohnzimmer getapert und dort von ganzen Horden vergrippter Rotzbengel geherzt worden ist, dann lautet meine strenge Frage: Weihnachtsmann, bist du geimpft?