In unserer Serie stellen wir Stormarner Unternehmen vor. Was ist das Besondere? Wie denken die Mitarbeiter? Reporterin Janina Dietrich hat sich bei Orgahead in Ahrensburg umgesehen.

Die Idee, die 1996 hinter der Firmengründung von Lars-Hendrik Pirck steckte, war ganz einfach. "Ich wollte Produkte aus den USA importieren, die es hier noch nicht gab", sagt der Geschäftsführer der Ahrensburger Firma Orgahead Consulting und Trading GmbH. Anfangs vertrieb der heute 34-Jährige Artikel aus dem Baumarktbereich, per Zufall kam er zum Golfsport. "Der Lieferant der Baumarktartikel hatte seinen Geschäftsbetrieb eingestellt, ich war also gezwungen, mir etwas Neues zu suchen", sagt Pirck.

Ein Bekannter zeigte ihm ein selbst reinigendes Golfhandtuch, mit dem Pirck dann die Golfklubs abklapperte. Die positiven Reaktionen überzeugten ihn. Er wandte sich an den Chefredakteur eines Fachmagazins, der einen Artikel veröffentlichte. Ab da sei alles ganz schnell gegangen, so der Ahrensburger. "Ich hatte nur 48 Handtücher, die waren sofort weg." Er erweiterte sein Sortiment, nahm auch andere Golfartikel auf.

Heute vertreibt Orgahead Golfartikel für die Marken U.S. Kids Golf und Rife Putters in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Wir machen nicht nur reinen Vertrieb, sondern leisten auch Aufklärungsarbeit", sagt der Ahrensburger. "Viele denken, Kinder könnten auch mit kleinen Erwachsenenschlägern spielen." Das sei aber nicht richtig. Pirck: "Mit dem richtigen Equipement haben Kinder mehr Spaß und Erfolg, die Bälle fliegen weiter."

Inzwischen bietet das Unternehmen auch zwei Eigenmarken an: Orgagolf und Golfoholic. Entwickelt von Textil- und Industriedesignern in Ahrensburg, werden die Artikel in mehreren Fabriken in Asien produziert. Die Qualitätskontrolle übernimm ein eigenes Büro in Hongkong mit zwei chinesischen Mitarbeitern.

Ein wichtiger Geschäftsbereich von Orgahead sind Merchandising- und Werbeartikel für Industrie und Golfklubs geworden. "Wir stellen beispielsweise Golfartikel für die Kreuzfahrtschiffe der ,Aida' her", sagt Pirck. Die Kunden hätten die Möglichkeit, eigene Produkte nach ihren Wünschen entwickeln zu lassen oder aus dem bestehenden Orgagolf-Sortiment Artikel auszuwählen, die dann mit dem jeweiligen Logo der Firma versehen werden.

Im Büro von Lars-Hendrik Pirck hängen an den Wänden Welt- und Asienkarten, eine amerikanische Flagge, ein Bild mit einem Frachtschiff und verschiedene Uhren, die anzeigen, wie spät es gerade in New York, Hongkong und Los Angeles ist. Auf den Regalen stehen Modellflugzeuge.

Die Orgahead GmbH beschäftigt 15 Mitarbeiter, darunter drei Auszubildende. Einer von ihnen ist Kai Lütjens (19). Er steht vor seinem Abschluss als Fachlagerist. "Ende November habe ich meine schriftliche Prüfung, im Januar dann die mündliche", sagt Lütjens, der sich um das Kommissionieren, Verpacken und Versenden der Ware kümmert. Bei Orgahead schätzt der 19-Jährige "die abwechslungsreiche Arbeit und das wunderbare Verhältnis der Kollegen untereinander". Nach Ende der Ausbildung wird Lütjens in der Firma bleiben und die höhere Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik absolvieren.

Vor einem Schrank voller Akten sitzt Petra Dammeyer-Ehrlich. Die 53-Jährige überwacht als Buchhalterin die Zahlungseingänge und -ausgänge, schreibt Mahnungen und hält Kontakt zum Steuerberater. Sie ist bereits seit fünf Jahren bei der Orgahead GmbH. "Ich war schon am vorherigen Standort in Ammersbek", sagt sie. An der Arbeit gefällt Petra Dammeyer-Ehrlich, dass sie sich die Zeit flexibel einteilen könne, eigenverantwortlich sei - und "dass die Büroräume nicht so weit von zu Hause entfernt sind".

"Meine liebste Arbeitszeit ist morgens um sieben Uhr", sagt Dirk Schwarznecker mit einem Blick auf das klingelnde Telefon neben ihm. "Dann ist es ruhig, die Kollegen sind nicht da, und es ruft noch niemand an." Da schaffe man am meisten. Der 37-Jährige ist seit zweieinhalb Jahren für die Abwicklung der Bestellungen zuständig, kümmert sich um die Abstimmung mit Kunden und Lieferanten. Und die ist manchmal gar nicht so leicht. "Vor kurzem rief ein Kunde aus München an und sagte, er wolle für sein Produkt genau den Blauton, den der Himmel gerade hatte", sagt der 37-Jährige. Das sei natürlich schwierig, weil der Himmel in Ahrensburg nicht die gleiche Farbe habe wie in München.

Mehr als 80 000 Kilometer legt Detlef van Burgeler jedes Jahr zurück, um Kontakte im Werbe- und Sportbereich und Kooperationen mit Golfverbänden und Golfschulen herzustellen. Der 58-Jährige ist Außendienstmitarbeiter für Süddeutschland, Österreich und die Schweiz. "Mir liegt besonders Kindergolf am Herzen. Die Kinder sollen mit der richtigen Ausrüstung spielen", so der Diplom-Sportlehrer, der lange Zeit als Tennistrainer gearbeitet hatte, bevor er in die Golfbranche wechselte. "Wir sind ein gutes Team mit einer guten Führung", sagt van Burgeler, der selbst seit 20 Jahren den Golfschläger schwingt. "Wir befruchten uns gegenseitig mit guten Ideen."