Barsbüttel. Als Gabriela Pehmüller im Jahre 2004 in Griechenland eine Hirnblutung erleidet, erfährt sie am eigenen Leib, wie wichtig ihre Arbeit ist. Denn normalerweise organisiert die Willinghusener Unternehmerin Krankenrücktransporte für Patienten aus der ganzen Welt. Im Koma liegend wurde sie damals selbst nach Deutschland geflogen. Schon ein paar Wochen nach der Operation kümmerte sie sich mit ihrer Firma Euro Medical Service (E.M.S.) wieder um Transporte anderer Patienten. Jetzt wurde die Stormarnerin von der Initiative "Mutmacher der Nation" für den Landessieg nominiert.

Süleyman Ucar von der Initiative sagt: "Gabriela Pehmüllers Geschichte zeigt, dass man nicht aufgeben darf und immer an sich glauben muss." Sollte die Barsbüttelerin im Juni in die Endrunde nach Berlin kommen, hat sie die Chance, den Hauptpreis (20 000 Euro) zu gewinnen.

"Ich würde alles genauso wieder machen", sagt Gabriela Pehmüller. Ihre Arbeit sei zwar stressig und fordere 24 Stunden Einsatz, aber: "Er macht nach wie vor Spaß, es ist ein genialer Job."

Skiunfälle in den Alpen, verunglückte Urlauber in Spanien, Italien, Ägypten, Thailand oder den USA: In Ferienzeiten hat sie bis zu 15 Transporte am Tag zu organisieren. Schickt Ärzte und Flugzeuge in die ganze Welt. Angefangen hat die gelernte Bankkauffrau vor sechs Jahren, nachdem sie ihren Job verloren hatte. Das Telefon ist ihr wichtigster Helfer. "99 Prozent der Arbeit werden damit erledigt." Sie fliegt nicht selbst zu den Patienten, sondern greift auf ihr Netzwerk an Medizinern, Ambulanzflugunternehmen und Fluggesellschaften zurück. Sie organisiert alles - von der Abholung am Unfallort im fremden Land bis zu Einlieferung in ein deutsches Krankenhaus. "Ich bin immer unter Strom und kann eigentlich erst durchatmen, wenn die Patienten sicher in Deutschland sind." Seitdem sie selbst einmal auf einen Rücktransport angewiesen war, ist sie mit noch mehr Gefühlen bei der Arbeit.

Kennt sie sich wegen ihres Berufs eigentlich besonders gut in der Welt aus? "Eigentlich schon, für den Hamburger Stadtverkehr brauche ich aber trotzdem ein GPS-Gerät. Da bin ich ganz Frau", sagt sie.