Bad Oldesloe. Ob es ein kleines oder ein großes wird, muss sich noch zeigen. Auf jeden Fall ist es ein schmutziges Geschäft, mit dem sich die Oldesloer Politik zurzeit beschäftigt. Die entscheidende Frage lautet: Was sollte sich die Stadt die Säuberung eines stillen Örtchens kosten lassen? Es geht um die öffentliche Toilette an der Hude, immer wieder mutwillig zerstört, von Obdachlosen als Rückzugsort missbraucht, zuletzt von der Stadt geschlossen. Nun soll sie, wieder funktionsfähig, erneut geöffnet werden.

Für gut 22 000 Euro pro Jahr wollte eine Reinigungsfirma siebenmal pro Woche reinigen, morgens um acht auf- und abends um acht wieder abschließen. Doch der Chef hat sein Angebot zurückgezogen: Er hat kein Personal gefunden, das zu diesem Preis zu arbeiten bereit wäre. Das ganz große Geschäft lässt sich mit so einem Geschäft offenbar nicht machen.

Also hat sich der Bauausschuss mit dem Angebot des zweitgünstigsten Unternehmens befasst. Der möchte immerhin 38 000 Euro haben. Die Politiker haben sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass er es bekommen soll.

Für die unterlegene Minderheit stellt sich unterdessen die Frage, ob es nicht generell günstigere Lösungen gibt. Die Ausschussvorsitzende Maria Herrmann (SPD) sagt: "Es gibt doch auch so ein Modell 'Die nette Toilette'. Dann zahlen wir beispielsweise einem Café 10 000 Euro für die Reinigung, und dafür dürfen die Oldesloer die Toilette benutzen." Bauamtsleiter Rolf Steinhoerster prüft unterdessen Ähnliches: Ob nicht ein Restaurant nahe der Hude den Schlüssel für den öffentlichen Abort verwalten könne.

Maria Herrmann hält eine solche Lösung vor allem deshalb für sinnvoll, da die Tage des Hude-Klos ohnehin gezählt seien: Das Busnetz für Bad Oldesloe werde neu ausgeschrieben, und dazu gehöre auch ein Umbau der Haltestelle an der Hagenstraße samt Einbaus eines WCs. "Es geht also nur um eine Zwischenlösung", sagt sie.