Die ersten Stormarner Schüler müssen wegen der Schweinegrippe zu Hause bleiben. In der beruflichen Schule des Kreises in Ahrensburg ist seit Freitag eine Klasse vom Unterricht freigestellt, nachdem ein Schüler erkrankt war.

Ahrensburg. "Das ist eine Vorsichtsmaßnahme", sagt Schulleiter Joachim Steußloff. Wenn ein Verdacht auftauche, hätten die Schulen die Möglichkeit, Schüler vom Unterricht zu befreien. Das bestätigt Christian Kohl, Sprecher des Gesundheitsministeriums. Bei ihm waren bis gestern Nachmittag drei Schulen in Schleswig-Holstein gemeldet, die Klassen nach Hause geschickt hatten. Aber wird durch solche Maßnahmen das Infektionsrisiko gesenkt?

Ob Schul- oder Klassenschließungen sinnvoll seien, darüber könne man streiten, sagt Andreas Musiol, Leiter des Kreisgesundheitsamtes. "Das Virus wird ja nicht nur in der Schule übertragen, die Kinder können sich zum Beispiel auch im Bus, in der Bahn, auf dem Spielplatz oder im Kino anstecken." Er empfiehlt deshalb, auf gründliche Hygiene zu achten. "So kann man sich selbst und andere schützen." Wichtig sei, dass sich alle Bürger vernünftig verhielten und sich beispielsweise regelmäßig gründlich die Hände waschen würden. Die Zahl der bestätigten Erkrankungen im Kreis ist mittlerweile auf 130 gestiegen. Bundesweit sind laut Robert-Koch-Institut 40 271 Fälle bestätigt worden. Nicht alle Erkrankungen werden jedoch gemeldet.

Elf Menschen, die mit dem Virus infiziert waren, sind bisher in Deutschland gestorben. Zwei von ihnen hatten keine Vorerkrankungen. In Schleswig-Holstein gab es noch keine Todesfälle. Nach anfänglicher Skepsis wollen sich nun jedoch mehr Menschen im Land als erwartet gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Die Hersteller können jedoch derzeit nicht so viel Impfstoff liefern wie ursprünglich geplant. Deshalb ist es auch in Schleswig-Holstein zu einem Engpass gekommen. "Höhere Nachfrage und geringere Liefermengen führen dazu, dass es zu Wartezeiten bei den Impfterminen kommt", heißt es aus dem Gesundheitsministerium.

Bisher wurden 136 000 Dosen im Land verteilt, 52 000 in der vergangenen Woche. Eine ähnlich große Lieferung gibt es in dieser Woche. Der Engpass wird daher noch etwas anhalten. "Wir rechnen aber damit, dass der Produzent den Impfstoff in zwei Wochen in größeren Mengen liefern kann", sagt Ministeriumssprecher Christian Kohl.