Ahrensburg. Entgegen anderslautender Forderungen der Anlieger hat der Ahrensburger Bau- und Planungsausschuss den B-Plan mit den Vorgaben der Verwaltung für ein 6600 Quadratmeter großes Grundstück an der Hansdorfer Straße einstimmig (bei einer Enthaltung) auf den Weg gebracht. Eine Anwohnerinitiative hatte versucht, genau dieses zu verhindern (wir berichteten). Die Entscheidung verärgert die Protestler. "Bauamtsleiter Thiele redet die Menschen in Grund und Boden", sagt Anwohner Helmut Kreth. "Die Politiker haben sich von den schöngefärbten Entwürfen blenden lassen."

Basis für die jetzt beschlossene Öffentlichkeitsbeteiligung sind aber nicht nur die vier zunächst vorgestellten Varianten, sondern auch zwei weitere. Eine von ihnen sieht eine Bebauung mit Einfamilienhäusern vor: Das ist die große Hoffnung der Anlieger.

Allerdings waren die meisten Politiker auf der Sitzung gegen diese Art der Bebauung, nachdem Bauamtsleiter Wilhelm Thiele auf eine von ihm erstellte Kalkulation verwiesen hatte. Demnach lägen die Hauskosten bei einem 650 Quadratmeter großen Grundstück bei mehr als 500 000 Euro. "Die Berechnungen zeigen, dass Einfamilienhäuser dort nicht zu finanzieren sind", so Thiele. Deshalb plädiere er für eine Bebauung, die der Nachfrage entspreche.

Anwohner-Sprecher Helmut Kreth nennt die Zahlen "albern". Er meint: "Die wurden doch mit Absicht hoch gerechnet."

Die Mehrheit der Politiker überzeugte die Kalkulation des Bauamtsleiters jedoch. Rafael Haase (SPD): "Einfamilienhäuser sind nicht das, was wir derzeit brauchen." Die versetzte Bebauung mit insgesamt 30 Wohneinheiten (Variante C) entspreche eher seinen Vorstellungen. Die Gebäude sind ein- oder zweigeschossig.

Andere Politiker, wie Jörg Hansen (Grüne), waren zwar mit Eigentumswohnungen einverstanden, forderten aber eine etwas geringere Verdichtung. Sie stellen daher den Antrag, eine sechste Variante mit 24 Wohneinheiten entwerfen zu lassen. Für die Nachbarn ist das keine Lösung. "Das ist Schönfärberei", sagt Helmut Kreth, "dann werden die einzelnen Wohnungen größer, die Baumasse bleibt gleich."

Für die von den Anwohnern geforderten Einfamilienhäuser sprach sich nur Anna Hengstler aus. Es gebe durchaus Potenzial für Einfamilienhäuser, so die CDU-Politikerin. An den Plänen von Bauamtsleiter Thiele störten sie insbesondere die 60 neuen Autos, die die Eigentumswohnungen mit sich brächten. "Die Hansdorfer Straße ist doch Schulweg für viele Kinder."

Aufgeben kommt für die Anlieger nicht in Frage, auch wenn es für ihre Forderungen im Moment schlecht aussieht. "Wir werden weiterhin für Einfamilienhäuser kämpfen und versuchen, die Politiker davon zu überzeugen", sagt Kreth.

Bevor der Entwurf für den Bebauungsplan ausgelegt werden kann, müssen jetzt aber erst einmal die zwei neuen Varianten ausgearbeitet werden. Wenn das geschehen ist, werden die sechs Varianten der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Termin wird noch bekannt gegeben. Die Bürger können Anregungen oder Einwände hervorbringen, die dann im Bauausschuss diskutiert werden, bevor der endgültige Bebauungsplan erstellt wird.