Bad Oldesloe. Nur vier Jahre nach der millionenschweren Erweiterung der Oldesloer Theodor-Mommsen-Schule (TMS) wird es an Schleswig-Holsteins größtem Gymnasium schon wieder zu eng: Zum einen steigt die Schülerzahl in atemberaubender Geschwindigkeit. Zum anderen bringen die Folgen der Schulreform offenbar bislang ungeahnten Raumbedarf mit sich: So fehlt es an großen Klassenräumen, die für die neue Profiloberstufe geeignet sind.

Zum Schuljahr 2000/2001 zählte die TMS noch 997 Gymnasiasten. Aktuell sind es 1361. "Wir haben bei der Einweihung der letzten Erweiterung gesagt, für mehr als 1100 Kinder ist die Schule eigentlich nicht geeignet", sagt Thomas Sobczak, Bürgeramtsleiter in der Stadtverwaltung. Das Gymnasium ist nun durchgängig sechszügig, in den Klassenstufen sieben und 13 gibt es sogar je sieben Parallelklassen. Vor diesem Hintergrund hat der Oldesloer Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss nun beschlossen, 50 000 Euro an Planungskosten für eine eventuelle erneute Erweiterung der TMS zu bewilligen. "Das ist ein Signal, dass hier etwas geschehen wird", sagt die Ausschussvorsitzende Angela Fehrmann (CDU).

Ein erneuter Anbau wäre problemlos möglich. Der 2005 eingeweihte Trakt ist in Modulbauweise entstanden und lässt sich leicht erweitern. Die Stadtverwaltung schätzt die Kosten für fünf zusätzliche Klassenräume auf 850 000 Euro, acht würden 1,175 Millionen Euro kosten.

Doch noch ist diese Ausgabe nicht beschlossene Sache. In einer Betrachtung aller Oldesloer Schulen sind die Schülerzahlen nämlich nach dem Rekordjahr 2005/2006 wieder rückläufig. "Einige Oldesloer Schulen sind in den vergangenen Jahren kaum über die Mindestanmeldezahlen hinausgekommen", sagt Thomas Sobczak. Er rechnet mit künftigen Leerständen in mindestens zwei Häusern. Das Förderzentrum Schule am Kurpark gehört dazu. "Vor dem Hintergrund der Integrationsbemühungen in den Regelschulen ist davon auszugehen, dass sie bereits in drei Jahren eine Schule ohne Schüler sein kann", heißt es in einer Vorlage aus dem Rathaus. Auch in der Klaus-Groth-Schule, die ihren Hauptschulzweig verliert, stünden schon jetzt Räume leer.

Die Stadtverwaltung möchte deshalbprüfen, inwieweit solche Räume künftig von den weiterführenden Schulen genutzt werden können.