Bad Oldesloe. In diesen Tagen bekommen die ersten Haushalte in Ahrensburg und den umliegenden Gemeinden Post aus der Kreisverwaltung: einen Heranziehungsbescheid zum Gewässerpflegeverband Ammersbek-Hunnau. Rund 15 000 Grundeigentümer sollen auf diese Art und Weise zu Zwangsmitgliedern erklärt werden (wir berichteten). Die umweltpolitische Sprecherin der FDP-Kreistagsfraktion, Hedda Bluschke, spricht von einem "bürokratischen Koloss, der in keinem Verhältnis zum Umfang der zu erhebenden Gebühren steht". Es geht um sechs Euro pro Jahr.

Bestätigt sieht sich Bluschke durch die Antworten der Kreisverwaltung auf eine 13 Punkte umfassende Anfrage ihrer Fraktion. Daraus geht hervor, dass in Stormarn mitnichten alle Grundeigentümer zur Kasse gebeten werden. So heißt es wörtlich: "Im Gewässerpflegeverband Heilsau zahlen alle Gemeinden des Amtes Nordstormarn und die Stadt Reinfeld als korporative Mitglieder Beiträge. Im Wasser- und Bodenverband Glinder Au-Wandse zahlen die Gemeinden Barsbüttel, Braak, Brunsbek, Oststeinbek, Siek und Stapelfeld sowie die Städte Glinde und Reinbek als korporative Mitglieder Beiträge für die besiedelten Gebiete." Bestrebungen, daran etwas zu ändern, gebe es zurzeit nicht.

Mehr noch: Dieses Modell ist nach Einschätzung der Kreisverwaltung effizienter als das der Einzelmitgliedschaften aller Grundeigentümer. Und zwar um bis zu 25 Prozent.

Während der vierwöchigen öffentlichen Auslegung der Heranziehungsunterlagen sind bei der Kreisverwaltung 87 Einwendungen gegen das geplante Prozedere eingegangen.