In Bad Oldesloe könnte bald Schleswig-Holsteins größtes Bürgersolarkraftwerk entstehen. Solch eine Photovoltaikanlage wird von einer Vielzahl von Gesellschaftern finanziert, die aus dem Verkauf des erzeugten Ökostroms dann eine Art Dividende erzielen. Die Grünen in der Kreisstadt wünschen sich so ein Projekt auf dem Dach des neuen Bauhofs, der am Sandkamp geplant ist. "Das Gebäude mit seinen Dachflächen von rund 1200 Quadratmetern wäre ein geeigneter Standort", sagt der Stadtverordnete Hartmut Jokisch. Als Projektmanager haben die Grünen einen Mann ins Auge gefasst, der schon positive Erfahrungen mit Bürgersolarkraftwerken gemacht hat: Wolfgang Bartolain, der eine Anlage auf der Oldesloer Stadtschule und eine weitere auf einer Scheune in Meddewade errichtet hat. Bartolain ist nicht abgeneigt: "Ich habe schon eine lange Liste von Interessenten, die sich gern beteiligen würden", sagt er. Die Grünen wollen das Thema am kommenden Montag im Bauausschuss (19 Uhr, Zimmer 2.09 der Stadtverwaltung) diskutieren. Die Stadtverordneten hatten Solarmodule jüngst als "optionale Leistungen" klassifiziert - optional, da sehr teuer. Die Verwaltung hatte die Kosten für ökologisch sinnvolle Zusatzausstattung mit etwas mehr als 400 000 Euro beziffert. Nach dem Modell der Grünen ließe sich mit einem Teil davon nun sogar Geld verdienen. Die Bauausschussvorsitzende Maria Herrmann (SPD) sagt über die neue Idee: "Ich bin total begeistert. Das unterstütze ich."