Bargteheide investiert massiv in die Bildung. “Unsere Schulen und die Kinderbetreuung haben oberste Priorität“, sagt Bürgermeister Henning Görtz. Zehn Millionen Euro lässt sich die Stadt die Sanierung der Schulen und Kindertagesstätten in diesem und im kommenden Jahr kosten.

Bargteheide. Den Löwenanteil davon trägt die Stadt selbst. Einen Zuschuss von 1,1 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm gibt es lediglich für die 1,5 Millionen Euro teure Fassadensanierung am Kopernikus-Gymnasium. Und mit 200 000 Euro wird der Neubau der Kita am Krögen gefördert. Er kostet 1,7 Millionen Euro.

Abgeschlossen ist mittlerweile die umfangreiche Sanierung der Carl-Orff-Schule. Schrittweise sind in den vergangenen sechs Jahren diverse Maßnahmen umgesetzt worden, unter anderem der Neubau eines Multifunktionsraums mit einer Mensa, der im vergangenen Jahr zu zwei Dritteln mit Bundesmitteln finanziert werden konnte. Mit der Fassadensanierung im Erdgeschoss ist das dreißig Jahre alte Schulgebäude nun für die nächsten drei Jahrzehnte gerüstet. Die Kosten dafür, rund 420 000 Euro, hat Bargteheide aus Haushaltsmitteln finanziert. "Das war ein laufender Prozess, den man auch dann nicht unterbrechen kann, wenn es finanziell eng wird", sagte Henning Görtz bei einem Rundgang durch die Grundschule, an der zurzeit 361 Kinder unterrichtet werden.

Sämtliche Fensterelemente wurden ausgetauscht, die Brandschutzeinrichtungen nachgerüstet. Die Türen im Eingangsbereich wurden mit Stoßbügeln ausgerüstet, die Glaskuppel über der sogenannten "Kuhle" in der Eingangshalle mit Rauchabzugsklappen. Die Galerie im Obergeschoss, die bisher nur eine Gitterbalustrade hatte, wurde mit Glaswänden geschlossen. "Sollte im Erdgeschoss einmal ein Feuer ausbrechen, kann in das obere Stockwerk kein Rauch mehr dringen", erklärt Dirk Wilke von der Hochbauabteilung im Bargteheider Rathaus. Der Architekt hat die Baumaßnahmen an der Carl-Orff-Schule begleitet. "Wir haben Wert darauf gelegt, den ursprünglichen baulichen Charakter des Gebäudes weitestgehend zu erhalten", sagt Wilke und lobt die "logistische Meisterleistung" aller beteiligten Gewerke. Das kann Schulleiter Ludwig Ritter nur unterstreichen. "Der Unterricht hat nur wenig gelitten." Das Kollegium und die Eltern konnten sich an den Planungsschritten mit Vorschlägen beteiligen, was Ritter als "angenehm" empfand. Ein "Schmuckstück" sind für ihn die gut 180 Schränke mit den roten Türen, die sich in den Fluren im Oberschoss aufreihen. "Seitdem herrscht hier eine Ordnung, die es vorher nicht gab", sagt der Schulleiter.

Um Maßnahmen an den Schulen und Kitas finanzieren zu können, muss Bargteheide in die Rücklage greifen. Sechs Millionen Euro werden in diesem, vier Millionen im kommenden Jahr entnommen. "Es geht noch ohne Verschuldung, aber nicht ohne das Sparbuch zu plündern", sagt Bürgermeister Görtz. Außerdem würden andere Projekte zurückgestellt, die Erneuerung der Regenwasserleitungen und Fahrbahndecken zum Beispiel.