In unserer Serie stellen wir Stormarner Unternehmen vor. Was ist das Besondere? Für diese Folge haben sich Lena Thiele und Birgit Schücking bei Firma Walter Wesemeyer in Siek umgesehen.

"Viele langjährige Mitarbeiter mischen wir mit frischem Wind", sagt Frank Wolgast, Geschäftsführer der Sieker Firma Walter Wesemeyer. Als das Unternehmen für Haustechnik 2007 von Ahrensburg nach Siek zog, gab es ein großes Fest am neuen Standort, damit sich alle Mitarbeiter kennen lernen konnten. Die 140 Angestellten, darunter zwölf Auszubildende, verkaufen Produkte aus dem Bereich Haustechnik, unter anderem Sanitär- und Heizungstechnik, Solarthermie, Brandschutz und Wassertechnik

Die breite Aufstellung habe sich in der Krise ausgezahlt, sagt Wolgast, der die Firma seit 1999 leitet. "Trotzdem hat der Preiskampf in der Branche Spuren hinterlassen, auch wir mussten Arbeitsplätze abbauen." Mit dem neuen Lager könne die Firma den Wirtschaftsraum um Hamburg und Stormarn besser bedienen. Wolgast: "Kurzfristige Lieferfähigkeit ist heute sehr wichtig."

In der Ausstellung in Siek können Fachhandwerker und Endkunden sich ansehen, wie Badezimmer mit den Wannen, Duschen oder Toiletten der Firma ausgestattet werden können.

Frank Wolgast deutet auf eine auffällige Regenwalddusche im Eingangsbereich der Ausstellung. Vor einem dunkelgrünen Hintergrund mit Dschungelmotiv könnten sich die künftigen Besitzer beim Duschen wie im Urwald fühlen. "Viele Kunden wollen da gleich rein gehen", sagt er. Neben großzügigen Duschen, separaten Waschschüsseln und barrierefrei gestalteten Badezimmern, gehe der Trend auch in Richtung Design. Schöne Bäder würden vielen Menschen immer wichtiger.

"Die Kunden wollen heute nicht einfach ein neues WC, sondern erwarten gute gestalterische Ideen", sagt die Leiterin der Ausstellung, Angelika Kawen. "So wird die Arbeit nie langweilig, wir bleiben immer in Bewegung."

Angelika Kawen berät ihre Kunden zur gesamten Badezimmergestaltung - und manchmal auch darüber hinaus. "Eine Kundin hat mich sogar um Rat gebeten, wie sie die Kinderzimmer farblich gestalten könnte." Früher hätte sie sich nie vorstellen können, so lange in einer Firma zu bleiben, sagt die 54-Jährige. Mittlerweile arbeitet sie seit 18 Jahren bei Wesemeyer. Ihr gefalle es, dass die Firma sehr flache Hierarchien habe. "Der Chef hat immer eine offene Tür." Auch die Absprachen mit den Kollegen klappten immer gut. "Wir wissen, dass wir aufeinander angewiesen sind. Alle denken mit."

Den offenen Umgang miteinander schätzt auch Sven Cordes. Zudem gebe es viele gemeinsame Unternehmungen, eine Freizeitfußballmannschaft und ein Drachenbootteam. "Jeder ist dazu eingeladen." Sven Cordes arbeitet in der der Fachabteilung Medizin- und Hoteltechnik. "Die Arbeit ist sehr kreativ und ich bekomme oft ungewöhnliche Aufträge von unterschiedlichen Kunden", sagt der 36-Jährige. Neben Ausstattern für Luxusyachten und bekannten Hotels zählen zum Beispiel auch Gefängnisse zur seinem Kundenkreis. "Das ist sehr abwechslungsreich", sagt Sven Cordes. "Vom Klodeckel über die Sitzbank bis zur goldenen Armatur."

Wann welche Haustechnik-Objekte das Lager erreichen und wohin sie es wieder verlassen, darüber hat Kai Kujath den Überblick. Der 26-Jährige leitet die Logistikabteilung bei Wesemeyer. Als Praktikant hat er vor knapp zwei Jahren bei dem mittelständischen Unternehmen angefangen. Nach Abschluss des Studiums stieg der Ingenieur für Automatisierungstechnik bald als stellvertretender Logistikleiter ein, seit einem halben Jahr ist er der Chef im Lager. Mit seinem Arbeitgeber ist Kai Kujath sehr zufrieden. "Die Wege sind kürzer, als in einem großen Konzern und ich wurde sehr unterstützt." Außerdem gingen die Mitarbeiter netter miteinander um und würden Probleme gemeinsam lösen. "Hier bin ich eine Person und keine Nummer." Er könne Erfahrung in allen Bereichen sammeln. Und als Neueinsteiger wurde ihm in der Firma viel Vertrauen entgegengebracht, sagt Kai Kujath. "Mit dem Einstieg in die Firma habe ich eine gute Wahl getroffen."

Im Außendienst von Wesemeyer sind 32 Mitarbeiter für die Firma unterwegs. "Wenn bei denen mal der Schuh drückt, melden sie sich bei mir", sagt Mandy Metzlaff. Als Assistentin der Vertriebsleitung organisiert sie unter anderem Schulungen, plant Marketing- und Werbemaßnahmen und unterstützt die Kollegen im Außendienst. "Ich werde jeden Tag neu gefordert", sagt sie über ihre Arbeit.

Auch für die Mitarbeiterzeitung ist die 26-Jährige zuständig. Die Zeitung wird nicht nur für die Angestellten erstellt, sondern auch von ihnen. "Jeder Mitarbeiter schreibt ab und zu einen Bericht", sagt Mandy Metzlaff. Zurzeit plant sie das jährliche Tannenbaumschlagen. "Traditionell lassen wir in der Schonung bei Lagerfeuer, deftigem Eintopf und Glühwein mit unseren Kunden das Jahr ausklingen", sagt sie. "Wir mögen es eben familiär."