Viele Ahrensburger wurden am Mittwoch früh im Regen stehen gelassen. Ohne Vorankündigung blieben rund 25 Linienbusse der Ahrensburger Busgesellschaft zwischen 4 Uhr und 8 Uhr in ihren Depots stehen.

Ahrensburg. Hintergrund für den Warnstreik sind Tarifgespräche mit den Arbeitgebern des privaten Omnibusgewerbes Schleswig-Holstein. Landesweit beteiligten sich rund 300 Busfahrer am Streik. Die Ahrensburger Busgesellschaft ist vor allem für den Pendlerverkehr von den U- und S-Bahnstationen sowie für den Schulbusverkehr zuständig. "Damit die Kinder morgens und bei Regen nicht auf den Schulbus warten müssen, haben wir die Fahrten einigermaßen aufrecht erhalten", sagt Betriebsleiter Andreas Freund, der sich selbst hinters Steuer gesetzt hatte, "nur die Schulkinder in Wulfsdorf sind heute früh nicht zur Schule gekommen." Vereinzelt seien Busse vom Bahnhof ins Gewerbegebiet gefahren. "Der Streik richtet sich nicht gegen die Fahrgäste, sondern gegen den Omnibus Verband Nord", sagt Arno Herfurth-Klemm von Ver.di-Nord: "Seit 14 Wochen führen wir Gespräche. Auch in der zweiten Verhandlungsrunde gibt es kein verhandlungsfähiges Angebot." Ver.di fordert, die Löhne und Gehälter der Busfahrer auf das Niveau anderer Tarifverträge im Omnibusgewerbe anzuheben. "Fahrer in Kiel, Lübeck und Flensburg werden nach dem Tarifvertrag Nahverkehr Nord bezahlt", sagt Herfurth-Klemm: "Die Gehälter der Busfahrer in der OVN sind um 150 bis 260 Euro niedriger."

Ein OVN-Busfahrer bekommt monatlich rund 1900 Euro brutto, Berufseinsteiger rund 1700 Euro brutto. "Es kann nicht sein, dass diese Menschen zusätzlich beim Arbeitsamt aufstocken müssen, um ihre Familien zu ernähren", sagt Herfurth-Klemm. Der Geschäftsführer der OVN, Walter Koch, nennt den Warnstreik verantwortungslos. Er kritisiert vor allem, dass ohne jede Vorankündigung Tausende Fahrgäste betroffen gewesen seien.