600 000 Euro: So viel soll das ehemalige Kreiswehrersatzamt in Bad Oldesloe mindestens kosten. Die Immobilie, die eine Gesamtnutzfläche von 2634 Quadratmetern hat, steht seit Mai 2008 leer.

Bad Oldesloe. Erst suchte die Bundeswehr nach einem Käufer, jetzt darf sich die bundeseigene Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (www.bundesimmo.de) um das Gebäude neben der Arbeitsagentur kümmern.

Seit April ist sie tätig. Eine erste Ausschreibung brachte keinen Erfolg. Nun geht es in die nächste Runde: Die Bundesanstalt preist den "großzügigen Eingangsbereich", den "sehr guten Zustand", die "hochwertig angelegten Außenanlagen" - und senkt zugleich den Preis um 220 000 Euro auf die erwähnten 600 000 Euro.

Ein Käufer hat sich indes bislang nicht gefunden. Offenbar ist der Bedarf an Büroflächen in Bad Oldesloe derzeit nicht so groß. Und nun wirft auch noch die Agentur für Arbeit eine Büroimmobilie auf den Markt: Das Haus B am Berliner Ring, der sogenannte Altbau. "Wir brauchen ihn nicht mehr", sagt Stefan Schröder, der Pressesprecher der Agentur in Bad Oldesloe. Im Neubau, dem Haus A, werde derzeit umgebaut, Kantine und Rechenzentrum seien davon betroffen. "Im Dezember oder Januar werden wir fertig sein. Dann können die letzten Kollegen vom Haus B zu uns herüberkommen", sagt der Pressesprecher.

Das 1956 errichtete Gebäude hat eine Nutzfläche von 3800 Quadratmetern. Im Unterschied zum Kreiswehrersatzamt wird es auch nach dem Auszug der Agentur-Mitarbeiter nicht leer stehen. In einem Teil des Gebäudes ist die Arge Stormarn untergebracht. Sie ist Mieter der Agentur für Arbeit.

Das Kreiswehrersatzamt stammt aus dem Jahr 1962. Nach Auskunft der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben eignet es sich hervorragend als Bürogebäude oder für Tagungs- und Schulungszwecke. Aufgrund der Bauweise kann die Unterteilung in kleine Räume von rund zwölf Quadratmetern, die fürs Kreiswehrersatzamt sinnvoll war, jederzeit verändert werden. Mehrere Bürozellen könnten zu größeren Räumen zusammengefasst werden.

Das Kreiswehrersatzamt befand sich seit 1956 in Bad Oldesloe. Die Mitarbeiter - in Spitzenzeiten waren es 75 - waren zuständig für die Kreise Stormarn, Segeberg und Herzogtum Lauenburg sowie für Lübeck. 3500 Musterungen wurden pro Jahr vorgenommen. Hier entschied sich, ob Stormarns Jugend ihren Wehrdienst ableisten musste oder aussortiert wurde. Nun wird das Gebäude selbst außer Dienst gestellt.