In unserer Serie stellen wir Stormarner Unternehmen vor. Was ist das Besondere? Wie denken die Mitarbeiter? Für diese Folge hat sich unsere Redakteurin Lena Thiele bei Alarm- und Sicherheitstechnik in Oststeinbek umgesehen.

Wir versetzen uns in den Täter hinein, versuchen, wie er zu denken", sagt Hans-Olaf Beckmann, Chef der Oststeinbeker Firma Alarm- und Sicherheitstechnik. Ein wenig augenzwinkernd skizziert er einen Fall: "Im Kaufhaus versteckt sich der Einbrecher bis nach Ladenschluss im Treppenhaus, klaut dann zuerst eine große Tasche, deckt sich mit Schmuck ein und nimmt noch ein Mitbringsel für die Frau aus der Damenoberbekleidung mit. Danach stärkt er sich im Restaurant. Und wenn die Polizei kommt, wickelt er sich in einen Teppich ein." Dieser Weg könne anhand der ausgelösten Alarmsignale nachvollzogen werden, sagt der Sicherheitsexperte.

Seine 52 Mitarbeiter rüsten unter anderem Kaufhäuser, Lebensmittelketten, Schulen, Kinos, Kaufhäuser, Hotels, Versicherungen, Schwimmbäder und Privathaushalte mit elektronischen Alarm- und Sicherheitssystemen aus. Neben Videoüberwachung, Zutrittskontrollen oder Brandmeldern installieren sie auch Sondersteuerungssysteme. "Wir sind zum Beispiel auch für Ampeln an Wasserrutschen zuständig, die regeln, wann der Nächste rutschen darf."

Viele der rund 6000 Kunden in Norddeutschland betreut die Firma schon seit ihrem Start im Jahr 1985. "Damals haben wir mit fünf Monteuren angefangen", berichtet Beckmann. Sie alle sind immer noch bei Alarm- und Sicherheitstechnik beschäftigt. "Langfristig treu zu sein, ist unser Grundprinzip. Das gilt für die Mitarbeiter und natürlich für die Kunden." Die Sicherheitstechniker seien oft viel mehr als Monteure. "Wie viele Stunden ich schon mit Kunden geplaudert habe", sagt Wolfgang Bruhn, der von Anfang an bei der Firma ist und die Revisionsabteilung leitet. Wenn er bei langjährigen Privatkunden Störungen beseitigt, wird er oft wie ein guter Bekannter empfangen. "Ich bin sogar schon mit dem Hund einer Kundin Gassi gegangen, weil sie einen dringenden Termin hatte." Für solche "Notdienste" nimmt Wolfgang Bruhn sich Zeit, auch wenn die Mitarbeiter immer viel zu tun haben. "Das mag ich an unserer Firma: Auch unter Druck findet sich immer eine Lücke zum Lachen", sagt Wolfgang Bruhn. Auch seine Arbeit macht ihm Spaß. "Wir lernen viele interessante Menschen kennen, kommen viel rum."

Wolfgang Westphal arbeitet seit 13 Jahren bei Alarm- und Sicherheitstechnik. Seinen Chef und einige Kollegen kennt er jedoch schon seit mehr als 35 Jahren, der Kontakt brach nie ab. Als er dann bei der Firma anfangen konnte, sagte der heutige Projektleiter sofort zu. "Meine Söhne haben oft zu Hause mit den Kleinteilen rumgebastelt, die ich mitgebracht habe." Mittlerweile sind drei seiner vier Söhne ihrem Vater gefolgt. Zwei sind bereits Gesellen, einer in der Ausbildung. Westphal ist froh, dass seine Kinder auch bei der Firma, die jedes Jahr zwei Auszubildende einstellt und bisher alle übernommen hat, angefangen haben. "Der interne Zusammenhalt ist hier ganz stark. Unser Chef setzt sich für uns ein, auch wenn es mal Probleme gibt." Um diesen Zusammenhalt zu stärken, unternehmen die Mitarbeiter immer wieder gemeinsam etwas. "Wir grillen, angeln, machen Verkehrssicherheitstraining oder schlendern über den Dom", sagt Michael Gottwald, Bauleitender Monteur und seit fast 14 Jahren bei der Firma.

In der Buchhaltung sitzt Marlies Beckmann, die Ehefrau des Chefs. "Ich habe 1986 als Urlaubsvertretung angefangen, und spontan beschlossen zu bleiben", sagt sie. Mit vielen Mitarbeitern ist sie eng vertraut. "Ich kenne ihre Familien und habe auch schon auf einige Kinder aufgepasst." Ihr Mann betont dagegen: "Es ist nicht gut, die Firma mit nach Hause zu nehmen." Trotzdem seien die Mitarbeiter auch für ihn wie eine zweite Familie.

Ihr Zuhause haben die Beckmanns natürlich gründlich gesichert. "Früher haben wir in einem Reihenhaus gewohnt , ohne Alarmanlage", erzählt Marlies Beckmann. Ihr neues Haus hat dagegen eine Alarmanlage. Das entspreche auch ihrem Naturell, sagt Marlies Beckmann, sie sei ein Sicherheitstyp. "Ich frage meinen Mann jeden Abend: Hast du abgeschlossen?"