Weniger Arbeitslose, mehr Arbeitslose: Die Zahlen für Oktober lassen beide Interpretationen zu. 10 918 Menschen waren im ablaufenden Monat im Bereich der Arbeitsagentur Bad Oldesloe (Kreise Stormarn und Herzogtum Lauenburg) ohne Arbeit: 319 weniger als im September, 619 mehr als im Oktober 2008.

Bad Oldesloe. Wie bewertet die Leiterin der Agentur, Heike Grote-Seifert, diese Zahlen? "Die Herbstbelebung hat uns mit 5,3 Prozent die bisher niedrigste Arbeitslosenquote in diesem Jahr gebracht", sagt sie. "Allerdings möchte ich nicht von einer Trendwende sprechen. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zeigen sich nach wie vor. Wie haben 619 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat und seit Jahresbeginn über 15 Prozent weniger gemeldete Stellen als im Vorjahr." Grote-Seifert spricht deshalb von einer "weiterhin angespannten Situation".

Das gilt allerdings nicht für alle Regionen ihres Geschäftsbereichs. In der Geschäftsstelle Reinbek ist die Arbeitslosenquote im Oktober wieder unter 4 Prozent gesunken (3,9) - ein Wert, von dem in anderen deutschen Städten nur geträumt werden kann. In Geesthacht liegt die Quote jetzt bei 7,4 Prozent, in Mölln bei 6,5 Prozent. Bad Oldesloe meldet 4,7 Prozent, Ahrensburg 4,3 Prozent.

Die Möllner liefern damit eine Zahl, die Mut machen könnte. Denn dort gibt es in jeder Hinsicht weniger Arbeitslose - nicht nur im Vergleich zum September, sondern auch im Vergleich zum Oktober 2008. Es ist zwar nur ein minimaler Rückgang (minus 19) - aber er ist da.

In Norddeutschland steht die Oldesloer Agentur mit ihren Zahlen gut da. Insbesondere der Kreis Stormarn liegt mit einer Quote 4,3 Prozent deutlich vorn. Zweitbester Kreis in Schleswig-Holstein ist Segeberg mit 5,3 Prozent, gefolgt von Steinburg mit 5,7 und Pinneberg mit 5,8 Prozent - allesamt Zahlen aus dem Hamburger Speckgürtel. Die schlechteste Quote liefert die Stadt Flensburg mit 12,5 Prozent.