Ein Mann radelt im Dunkeln über eine Kreuzung in Stormarn. Die Autofahrer haben keine Probleme, ihn zu erkennen: Das Licht funktioniert, in den Rädern blinken Reflektoren, der Mann trägt eine leuchtend gelbe Regenjacke und einen Helm. Doch so vorbildlich verhalten sich in Stormarn die wenigsten Radler, beklagt die Polizei.

"Ein verkehrssicheres Fahrrad mit funktionstüchtiger Beleuchtung und Reflektoren muss in der dunklen Jahreszeit eigentlich selbstverständlich sein", sagt Polizeihauptkommissar Jörg Konkat vom Bezirksrevier Bad Oldesloe. Die Beleuchtung sollte bereits bei einsetzender Dämmerung eingeschaltet werden. "Wenn Radfahrer in Städten unterwegs sind, gehen sie häufig davon aus, dass die Straßenbeleuchtung ausreicht. Dann schalten sie kein Licht ein - ein lebensgefährlicher Fehler", sagt Konkat.

In der Dunkelheit erkennen Autofahrer Fußgänger und Fahrradfahrer später als im Hellen. Rechtzeitig gesehen zu werden, kann daher überlebenswichtig sein. Schließlich kommen auch Autofahrer auf Straßen mit feuchtem Laub oder überfrierender Nässe schneller ins Rutschen.

Laut dem Statistischen Bundesamt verunglückten im vergangenen Jahr in Deutschland 11 470 Fahrradfahrer, für 23 von ihnen endete der Unfall tödlich. Kinder sind besonders gefährdet, weil ihnen die Erfahrung fehlt und sie ein geringeres Reaktionsvermögen haben. Im Vorjahr kam durchschnittlich alle 17 Minuten ein Kind unter 15 Jahren im Straßenverkehr zu Schaden. Auch falsche Kleidung erhöht das Unfallrisiko. "Die Leute neigen zu dunkler Kleidung, weil sie modisch ist", sagt Polizist Konkat. Um von anderen früh gesehen zu werden, sollten Verkehrsteilnehmer helle Kleidung und Reflektorenbänder tragen. Bei einem Unfall kann ein Helm lebensrettend sein. Eltern sollten darauf achten, dass die Räder ihrer Kinder sicher sind.