Am Montag geht es los. 1,7 Millionen Impfdosen für Schleswig-Holstein vorrätig. Kreisgesundheitsamt: “Die Hausärzte entscheiden, ob eine Impfung sinnvoll ist.“ Bürgertelefon bei der Landesregierung.

Ahrensburg. Ab kommenden Montag können sich auch die Menschen in Stormarn gegen die Schweinegrippe impfen lassen. "Ich appelliere eindringlich, sich impfen zu lassen", sagt Gesundheitsstaatssekretär Dr. Olaf Bastian. Auch wenn die fast 700 registrierten Erkrankungen in Schleswig-Holstein in den meisten Fällen mild verlaufen seien. In einer Landes-Impfvereinbarung haben Krankenkassen, Ärzteschaft und Gesundheitsministerium die Rahmenbedingungen für die Impfung festgelegt.

Die ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung zunächst für Medizinpersonal, chronisch Kranke und Schwangere. Auch Polizisten und Feuerwehrleute sollten möglichst schnell geimpft werden, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Schwangere Frauen sollten, wenn möglich, einen Impfstoff ohne Wirkungsverstärker bekommen, um unter anderem das Fieberrisiko zu minimieren. Ob der Nutzen oder das Risiko überwiegt, entscheidet der betreuende Arzt.

Jeder, der sich impfen lassen will, sollte sich von seinem Hausarzt, Gynäkologen, Internisten oder Kinderarzt beraten lassen. "Es ist ja eine freiwillige Impfung", sagt Andreas Musiol, Leiter des Kreisgesundheitsamts. "Die Hausärzte entscheiden bei jedem Patienten, ob eine Impfung sinnvoll ist." Die Impfung ist für Patienten kostenlos, auch die Praxisgebühr muss nicht bezahlt werden. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen.

Geimpft wird mit dem Impfstoff "Pandemrix", der mit einer Verstärkersubstanz angereichert ist. Laut Gesundheitsministerium war dies erforderlich, um rechtzeitig zur Grippesaison genügend Impfstoff herzustellen. "Lokalreaktionen wie Schmerzen und Rötungen an der Einstichstelle und auch Fieber können häufiger auftreten. Lang anhaltende oder schwerwiegende Nebenwirkungen sind jedoch nicht zu erwarten", heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Grundsätzlich seien ähnliche Reaktionen wie bei der saisonalen Grippe-Impfung zu erwarten: Fieber, Kopfschmerzen, Schmerzen an der Impfstelle, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Schüttelfrost, Husten oder Übelkeit.

Menschen im Alter von zehn bis 60 Jahre müssen nach den Empfehlungen der Stiko zunächst nur einmal geimpft werden. Ob eine zweite Impfung notwendig ist, entscheidet sich, sobald weitere klinische Studien ausgewertet sind, voraussichtlich Ende November. Kinder unter zehn Jahren und Erwachsene über 60 Jahre müssen in jedem Fall zweimal - im Abstand von mindestens drei Wochen - geimpft werden. Das Land hat 1,7 Millionen Impfdosen bestellt. "Es ist davon auszugehen, dass diese Menge ausreichen wird", sagte Christian Kohl, Sprecher des Gesundheitsministeriums. Viele Stormarner stehen der Schweinegrippe-Impfung skeptisch gegenüber. "Ich habe mehr Angst vor den Nebenwirkungen als vor der Grippe", sagt der Ahrensburger Taxifahrer Matthias Greve. Angelika Schildmeier lässt sich nicht impfen. "Das ist nur Geschäftemacherei der Pharmaindustrie." Dirk Petersen will sich dagegen impfen lassen. "Ich halte Impfungen generell für sinnvoll." Um auch ohne Impfung eine Ansteckung zu vermeiden, sollten alle Bürger einige Hygieneregeln beachten. Die Viren werden vor allem durch Tröpfcheninfektion, zum Beispiel beim Husten oder Niesen, verbreitet. Deshalb gilt: In den Ärmel niesen, nicht Händeschütteln und regelmäßig und gründlich die Hände waschen. Für weitere Fragen und Informationen hat das Land ein Bürgertelefon 0431 / 160 66 66 und eine Internetseite eingerichtet.

www.neuegrippe.schleswig-holstein.de