Eine Million Liter fehlt

Zum Bericht "Ahrensburgs Schlossgraben verschlammt - und in der Stiftungskasse herrscht Ebbe"

Die Verschlammung des Schlossgrabens ist nicht auf die Herabsetzung des Grundwasserspiegels um 50 Zentimeter unter Normalstand durch den wenigen Regen in diesem Jahr zurückzuführen, wie Frau Kirchgeorg meint. Das Problem besteht seit Jahren: Die geklärten Abwasser aus Großhansdorf werden nicht mehr in die Aue geleitet, sondern über eine Rohrleitung nach Hamburg. Hierdurch verringert sich der Zulauf zum und damit der Durchlauf im Schlossgraben um circa eine Million Liter pro Jahr, was in erster Linie zur Verschlammung des Grabens führt.

Peter Ipsen, per E-Mail

Sinnlose Fischtreppe

Die Verschlammung ist eine traurige Geschichte, besonders deshalb, weil in diesem Jahr gerade für über 400 000 Euro eine Fischtreppe gebaut wurde, an der auch Neunaugen ausgesetzt wurden. Nun gibt es in der Aue und im Schlossgaben kaum noch Wasser. Trauriger kann es gar nicht sein. Hätte man das Geld doch erst einmal für die Sanierung der Aue und des Schlossgrabens benutzt, bevor man eine Fischtreppe baut.

Ingo Kruse, Ahrensburg

Horrorgeschichten

Zum Bericht "Percy Schmeisers Kampf"

Herr Schmeiser wurde auf Gut Wulfsdorf offenbar als Pflanzenzüchter vorgestellt. Das ist aber ein von Gentechnikkritikern verbreiteter Unfug. Percy Schmeiser ist nie Pflanzenzüchter gewesen. Denn dazu gehören Labors, Gewächshäuser, Versuchsfelder, und neben Versuchsfeldtechnikern und Laboranten auch Mitarbeiter, die eine akademische Ausbildung als Züchter haben.

Herr Schmeiser war nicht mehr als ein Farmer, der unter anderem Sommerraps angebaut hat. Was er dabei gemacht hat, war nicht mehr, als dass er aus seinem Erntegut etwas zur Wiederaussaat zurückbehalten hat.

Was Herr Schmeiser erzählt hat, dass nämlich seit Einführung der Gentechnik in Kanada großer Schaden angerichtet worden sei, dass Erträge und Absatz von Raps und Soja zurückgegangen seien, gehört zu den Standard-Horrorgeschichten über die Auswirkungen von Gentechnik. Die kanadischen Rapserträge lagen von 1990 bis 1995 im Durchschnitt bei 12,9 Dezitonnen je Hektar (dt/ha). Nachdem 1996 die ersten transgenen Sorten angebaut worden waren, stiegen die Erträge in den Jahren 1996 bis 2001 auf 14,3 und in den Jahren 2002 bis 2007 auf 15,5 dt/ha. Nachdem die Firma Monsanto Herrn Schmeiser erfolgreich wegen Patentverletzung verklagt hatte, gefällt er sich darin, als Märtyrer durch die Lande zu ziehen. Und seine Freunde glauben ihm sogar. Dabei findet man auf Schmeisers Internetseite nicht nur die Urteile, sondern auch die Stellungnahme seiner Anwälte. Und das ist dann eine ganz andere Story als die, die er erzählt. Der Heiligenschein, den seine Freunde ihm so gerne aufsetzen, würde ganz schnell zum Scheinheiligenschein mutieren.

Peter Langelüddeke, per E-Mail

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