Von der kommenden Woche an sollen Ahrensburger Schüler mit Müllsäcken durch die Straßen ziehen und das Laub der Kastanienbäume einsammeln. So jedenfalls wünschen es sich die Mitglieder des Umweltausschusses, die diese Sonderaktion beschlossen hatten.

Ahrensburg. Hintergrund ist der Befall der Bäume durch die Miniermotte. Der Kleinschmetterling hat nur wenige natürliche Feinde, breitet sich sehr schnell aus und lässt die Blätter schon im Sommer welken.

"Es geht um ein landesweites Problem und um eine pragmatische Lösung. Hier wird ein Beitrag für die Umwelt geleistet", sagt Rathaussprecher Sven Wilke. Die Schüler sollen 50 Cent für jeden gefüllten Müllsack bekommen. Wilke: "Das Geld geht in die Klassenkassen." Er betont, dass die Teilnahme an der Aktion freiwillig ist. Der Ahrensburger Kinder- und Jugendbeirat ist auf jeden Fall dabei. Treffpunkt zum Laubsammeln ist am kommenden Montag um 16.30 Uhr am Bruno-Bröker-Haus auf dem Stormarnplatz. Müllsäcke und Handschuhe werden von der Stadt gestellt. Um die Kastanienkrankheit einzudämmen, sollen möglichst viele Blätter eingesammelt werden. Der Ahrensburger Bauhof wird das Laub dann verbrennen.

Auch das Kieler Umweltministerium hat inzwischen die Initiative im Kampf gegen die Miniermotte ergriffen. Es ruft alle Gartenbesitzer dazu auf, das Kastanienlaub in Recyclinghöfen zu entsorgen und keinesfalls auf den Kompost zu geben.

In Ahrensburg gibt es allerdings auch erste Kritik an dem Einsatz von Schülern. Eine Mutter machte ihrem Ärger im Gästebuch auf der Internetseite der Stadt Luft. Dort schreibt sie: "So langsam muss ich mich echt schämen, Ahrensburgerin zu sein! Jetzt will die Stadt schon Schulkinder losschicken, um Kastanienblätter sammeln zu lassen." Statt der stupiden Sammelarbeit sollten die Kinder lieber etwas Produktives lernen oder einen kreativen Waldtag machen, so ihr Vorschlag.