Grundstücksbesitzer sollen voraussichtlich zwischen 4000 und 6000 Euro zahlen. Fast alle der 257 Anlieger in dem Stadtviertel wollen das nicht klaglos hinnehmen.

Reinbek. "Das machen wir nicht mit." Heidrun Tacke, Vorsitzende der Siedlergemeinschaft, zeigt eine Liste mit 322 Unterschriften von Neuschönningstedter Bürgern. Sie protestieren dagegen, dass sie für Regenwasser- und Schmutzwasser-Anschlusskanäle zahlen sollen. Der Zweckverband Südstormarn baut zurzeit ein Regenwassersielnetz im Südteil von Neuschönningstedt. Für die Anschlüsse vom Hauptsiel der Straße bis zur Grundstücksgrenze sollen die Anlieger 500 Euro pro Meter zahlen. Auf jeden Haushalt kämen im Durchschnitt 2000 bis 3000 Euro zu, sagt Heidrun Tacke. "Keiner von uns will diesen Anschluss", sagt sie. "Wir brauchen das Wasser, um unsere Gärten zu bewässern. Regenwasser, das wir nicht nutzen, kann problemlos versickern." Die Versickerung entspreche den Forderungen der Unteren Wasserbehörde, betont Heidrun Tacke. "Mit der Verwertung und Versickerung des Regenwassers handeln wir Anlieger umweltbewusst und leisten einen Beitrag zum Grundwasserschutz." 322 Anlieger von 257 Grundstücken, das sind fast alle in dem betroffenen Gebiet, haben den Protestbrief unterschrieben. Sie fordern die Zweckverbandsversammlung auf, die Verbandssatzung so zu ändern, dass den Anliegern keine Kosten für die Anschlusskanäle berechnet werden. Zwar seien sie nicht verpflichtet, die Kanäle zu nutzen, sagt Heidrun Tacke. "Aber es gibt keinen vernünftigen Grund, warum wir dafür bezahlen sollen."

Auch dagegen, dass sie die Sanierung schadhafter Schmutzwasser-Anschlusskanäle bezahlen sollen, protestieren die Anlieger. Die Kosten: noch einmal zwischen 2000 und 3000 Euro. "Es ist ein Unding, dass wir für die Behebung von Schäden bezahlen sollen, die wir nicht zu verantworten haben", sagt Heidrun Tacke. Deshalb hat sie mit ihren Mitstreitern in den Straßen Querweg, Rosenweg, Kirschenweg, Oher Weg, Op den Stüben, Stettiner Straße, Masurenweg, Samlandweg, Schweriner Weg und Kolberger Straße Unterschriften gesammelt und diese gestern dem Zweckverband übergeben. Die Anlieger haben beantragt, dass ihr Anliegen am 2. Dezember bei der Zweckverbandsversammlung auf der Tagesordnung steht. In der Versammlung sitzen unter anderem die Bürgermeister der Mitgliedskommunen Reinbek, Glinde, Barsbüttel und Oststeinbek. Die Neuschönningstedter hoffen, dass es eine schnelle Entscheidung gibt, denn die ersten Kanäle sind bereits gelegt.

Das seien unnütze Ausgaben, meint Heidrun Tacke. "Der Zweckverband hat schon die ersten Millionen vergraben."