Zwischen Reeshoop, Stormarnstraße, Hermann-Löns- und Immanuel-Kant-Straße entstehen bis 2030 Wohnungen für 3000 Menschen.

Ahrensburg. Es ist eines der größten Bauvorhaben der Ahrensburger Nachkriegsgeschichte: 2011 soll es losgehen. Dann wird die Wohnungsbaugenossenschaft Neue Lübecker das 165 000 Quadratmeter große Viertel zwischen der Straße Reeshoop und der Stormarnstraße bis zum Jahr 2030 komplett neu bebauen. Dabei werden die Mehrfamilienhäuser der Genossenschaft nach und nach abgerissen.

Die Neue Lübecker wird mehr als 100 Millionen Euro in die Neubauten investieren. Im Moment wohnen in dem Quartier etwa 2000 Menschen - in den Neubauten sollen es später etwa 3000 Bewohner werden. Damit die Bewohner aber nicht alle auf einmal ohne Wohnung dastehen, plant die Genossenschaft den Bau in mehreren Etappen. Das bedeutet, dass erst mal etwa 50 Wohnungen auf Freiflächen zwischen die vorhandenen Häuser gebaut werden. In diese können dann Mieter aus den Häusern ziehen, die zuerst abgerissen werden. Nach bisherigen Planungen der Genossenschaft werden das die Häuser in dem Bereich an der Hermann-Löns-Straße, Ecke Immanuel-Kant-Straße sein.

Dort wohnt auch Gabriele Römer seit mittlerweile 23 Jahren. Sie sagt: "Ich denke nicht, dass ich hier bleiben werde. Das wird ein ganz anderer Stil. Bisher ist es wirklich idyllisch hier. Trotz der einfachen Wohnungsausstattung habe ich hier keine schlechte Wohnqualität." Ihr gefällt besonders, das sich bisher nur wenige Mieter einen Eingang teilen. Dadurch wohne hier niemand anonym. Außerdem bieten die Hinterhöfe mit den kleinen Gärten und den vielen Bäumen auch die Möglichkeit im Grünen zu sitzen. Römer befürchtet, dass ein Großteil der Bäume den Neubauten weichen muss. Mit der Idylle wäre es dann vorbei.

Eine ältere Nachbarin aus dem Pommernweg hingegen freut sich schon auf die neuen behindertengerechten dreigeschossigen Bauten, die teilweise noch ein Staffelgeschoss erhalten sollen. Besonders einen Fahrstuhl wünscht sie sich schon lange. Ein Mieter aus der Immanuel-Kant-Straße will auch bleiben. "Endlich größere Wohnungen. Meine Single-Wohnung hat nur 50 Quadratmeter und die Wärmedämmung lässt zu wünschen übrig." Viele der Wohnungen in dem Viertel sind noch aus der Nachkriegszeit. Volker Skroblies, Vorstandsmitglied der Neuen Lübecker, sagt: "Die neuen Wohnungen werden erhöhten Komfort haben. Fahrstühle und Balkone gehören bei den Bauten der Genossenschaft mittlerweile zur Standardausstattung. Trotzdem wird der Wohnraum bezahlbar bleiben."

Insgesamt entsteht in dem Viertel, das nur wenige Gehminuten von der Ahrensburger Innenstadt entfernt liegt, 30 Prozent mehr Wohnfläche. Erreicht werde dies unter anderem durch größere Bautiefen. Bisher sind einige der Häuser neun Meter breit, später werden es 13 Meter sein. Weiterhin sind einige Tiefgaragen geplant. Sie sollen die Parkplatzprobleme in dem Viertel lösen helfen.

Die Aufstellung des Bebauungsplanes durch die Stadtverwaltung und Politik steht noch aus. Volker Skroblies geht aber davon aus, dass die Entscheidung im Frühjahr 2010 im Bauausschuss gefallen sein wird.