Bad Oldesloe. Die Nachfrage nach Brennholz steigt seit Jahren. "Wir verkaufen heute mit gut 1000 Raummetern fast siebenmal so viel wie noch zu Beginn des Jahrzehnts", sagt Heino Koch, Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Stormarn. Ein Trend, der auch Probleme mit sich brachte: Es gab nicht immer genügend trockenes Holz. Engpässe ließen sich mitunter nicht vermeiden. Doch die sind Vergangenheit, seitdem vor einem Jahr die landesweit erste Kaminholz-Aufbereitungsanlage in Betrieb genommen wurde.

Hier wird das angelieferte Holz mit modernen Verfahren getrocknet. "Durch unsere neue Holztrocknungsanlage ist das Buchenkaminholz aus Stormarns Wäldern sofort verwendbar", sagt Heino Koch. 230 Waldbesitzer und rund 3100 Hektar Wald betreut die Gemeinschaft.

Betreiber der Anlage ist die Holzhof Stormarn GmbH, zu der sich die Forstbetriebsgemeinschaft, die Verwaltung von Gut Blumendorf und die Firma Trede zusammengeschlossen haben. Die Firma stellt die technischen Anlagen, die Gutsverwaltung liefert aus ihrer Biogasanlage die Energie, mit der der "Trockner" betrieben wird. Er ist in einem ehemaligen Silo auf dem Blumendorfer Gut untergebracht.

Die Anlage fasst 55 Raummeter Holz, das bei 90 Grad Celsius in fünf Tagen von 35 auf 18 Prozent Feuchtigkeit heruntergetrocknet wird. "Normalerweise muss das Holz zwei Jahre lagern, bevor es als Brennholz verkauft werden kann", sagt Heino Koch. Dazu benötigt man viel Lagerraum, weil das Holz locker aufgetürmt werden muss, damit es nicht schimmeln kann.

Auch die fehlenden räumlichen Kapazitäten waren ein Problem, das mit der neuen Anlage aus dem Weg geräumt wurde. Für das getrocknete Holz gibt es ausreichend Platz in der alten Scheune, die an der Auffahrt zur Autobahn 21 gegenüber dem Gutsgelände steht. Das 1300 Quadratmeter große Gebäude ließ der Großvater des heutigen Gutsbesitzers Anfang des 20. Jahrhunderts von der Berliner Gewerbeausstellung nach Blumendorf bringen. Jahrzehntelang diente es als Getreidelager. Zuletzt stand die Scheune leer und verfiel zusehends.

Heute wird hier das Holz, das die Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft anliefern, mit einer Holzspaltmaschine und einem Druck von 50 Tonnen in 30 Zentimeter lange Scheite zersägt. Die Sanierung der Scheune haben sich die Forstbetriebsgemeinschaft und die Gutsverwaltung rund 100 000 Euro kosten lassen. "Der Standort ist ideal. Es gibt keine Anwohner, die sich durch den Lärm der Säge belästigt fühlen könnten, und die Scheune liegt in unmittelbarer Nähe zum Gut", sagt Heino Koch. Der Weg zur Trocknungsanlage führe nur einmal über die Straße.

Die Sägespäne und das Kleinholz werden ebenfalls verwertet. Beides wird laut Heino Koch zur Firma "German Pellets" nach Wismar transportiert und dort verarbeitet. Aus Lärchen- und Eichenstämmen, die wegen ihres Umfangs nicht durch die Spaltmaschine passen, entstehen Trennlatten für die Industrie.

Rund 1300 Raummeter Kaminholz hofft die Holzhof Stormarn GmbH in diesem Winter verkaufen zu können. "Immer mehr Menschen steigen aufgrund der hohen Energiepreise auf Holz um und heizen ihre Wohnungen über einen Kamin", sagt Heino Koch. Er rechnet vor: Ein Raummeter vernünftiges Kaminholz bringe so viel Wärme wie 200 Liter Öl. Auf der Blumendorfer Anlage wird überwiegend Buchen- und Eschenholz angeboten. Wer Holz braucht, meldet sich beim Holzhof Stormarn mit Sitz in Blumendorf bei Bad Oldesloe unter der Telefonnummer 04531/88 53 23. Bei Kleinmengen bis zu fünf Raummeter kostet der Raummeter 70 Euro. Wer mehr als fünf Raummeter braucht, zahlt 63 Euro. Eine Lieferung frei Haus ist möglich.