“Büttenwarder ist überall.“ Auch wenn Drehbuchautor Norbert Eberlein ein großes Geheimnis um die Lage des kleinen Dorfes aus der NDR-Kultserie “Neues aus Büttenwarder“ macht, wissen die Stormarner längst Bescheid.

Grönwohld. Büttenwarder ist Grönwohld. Oder Grönwohld Büttenwarder? Man kann das so oder so betrachten, wie Kurt Brakelmann sinnieren würde.

Der Bauer (gespielt von Jan Fedder) und sein liebster Feind Adsche (Peter Heinrich Brix), die ihre Zeit am liebsten im "Dorfkrug" verbringen, sind die liebenswerten Hauptfiguren in der schrägen Serie aus dem norddeutschen Flachland. In diesem Gasthaus sinnierte Norbert Eberlein vor zwölf Jahren über eine neue Serie, als ihm die Idee von Jan Fedder als Dorfbauern kam - Büttenwarder war geboren.

In dem neuen Buch "Zu Besuch in Büttenwarder" (Edel Germany, 144 Seiten, 14,95 Euro), das er mit Ulfert Becker geschrieben hat, beschreibt Eberlein viel mehr als nur diese Entstehungsgeschichte. Ein "Who is Who" aus Büttenwarder klärt darüber auf, dass Brakelmann keinesfalls nur ein trinkfester Junggeselle ist, sondern "ein visionärer Macher, ein neoliberaler Intellektueller, global orientierter Kommunikator". Sein Kumpel Adsche ist laut Buch "ein Mann, der mitten im Leben steht, nichts zu verlieren hat und jederzeit alles gewinnen kann. Und bis es so weit ist, schlurft er noch ein wenig über den lichten, grünen Feldweg zum Dorfkrug, trinkt dort Bier und Köm und macht jeden Quatsch mit." Gemeinsam machen die beiden auf ihrem roten Mofa, das sie sich teilen müssen, Büttenwarder unsicher. Und wenn sie sich davon erholen wollen, kehren sie in den Dorfkrug ein - Grönwohldern besser bekannt als "Gasthof unter den Linden".

Bei "Lütt un lütt" und Bauernfrühstück philosophieren die Bauern am Tresen des Dorfkrug-Wirts Shorty über Land und Leute und über ökonomische Investitionen. Das klingt dann bei Brakelmann so: "Wir machen so billich wie möglich so viel wie möglich. Und dann verkaufen wir alles so teuer wie möglich." Ökonomisch denken die beiden auch, als Frauenbesuch auftaucht. Mit der reichen Erbin Henrike Kümmersen wollen sie sogleich eine "Fusion" eingehen.

Weitere Kapitel des Buchs sind der regionalen Küche, den Sehenswürdigkeiten, der Dichtkunst und den großen Festen gewidmet. In einer Filmografie können die Serienfans noch einmal die Inhalte aller Folgen nachlesen. Wer Büttenwarder aber wirklich verstehen will, muss natürlich Büttenwarderisch lernen: Deshalb erklären die Autoren, was es auf sich hat mit Wörtern wie "Dösbaddel", "Erodik", "bommelich", "n' büschen" und nicht zuletzt dem Schlachtruf der Dorfbewohner: "Wi sünd harder, wi sünd ut Büddenwarder!"