Anlieger sollen an der Planung und den Kosten beteiligt werden. Verwaltung will die Öffentlichkeit “früh ins Boot holen“.

Ahrensburg. Die Fahrbahn der Hagener Allee ist auf dem Abschnitt zwischen dem Burgweg und Spechtweg in einem miserablem Zustand. Für viele Autofahrer, die diese Strecke regelmäßig nutzen, seit langer Zeit ein Ärgernis. Und für Motorradfahrer wegen zahlreicher Spurrillen und Risse sogar gefährlich (wir berichteten). Und auch die Radwege lassen zu wünschen übrig. Die Stadtverwaltung hat jetzt von der Firma Masuch und Olbrisch prüfen lassen, wie ein Ausbau aussehen könnte, in welchen Zustand Fahrbahn und Unterbau sind. Im Bauausschuss präsentierte Ingenieur Andreas Mühlenbeck ernüchternde Ergebnisse. Die Fahrbahn sei aus den 70er Jahren und der Unterbau der etwa vier bis 15 Zentimeter starken Asphaltdecke in einem desolaten Zustand. Bei einer Sanierung der Fahrbahn müsste demnach der komplette Unterbau erneuert werden.

Nach den Berechnungen des Experten kämen bei einem Neubau der Straße inklusive einigen Sprunginseln für Fußgänger und einem Kreisverkehr am Spechtweg rund 2,8 Millionen Euro an Kosten auf die Stadt zu. Diese müssten in Teilen auch von den Anwohnern getragen werden.

Und da früher auch Pech beim Straßenbau verwendet wurde, stünde zudem eine Entsorgung von Altlasten an. Erst vor ein paar Wochen hatte es ähnliche Probleme bei Arbeiten an der Großen Straße gegeben. Auch hier mussten Altlasten entsorgt werden.

Der Ingenieur empfahl, bei möglichen Baumaßnahmen die Radwege auf die Fahrbahn zu verlegen. Dadurch könne die Sicherheit für Radfahrer verbessert werden, da sie mehr in Blickfeld der Autofahrer rückten. Zudem haben die Radspuren den Effekt, dass die Fahrbahn schmaler wirke und Autofahrer langsamer fahren. Der Ausschussvorsitzende Jörn Hansen (Grüne), der selbst passionierter Radfahrer ist, sagte: "Wir müssen da sicherlich umdenken. Jahrelang sind wir alle mit extra Radwegen aufgewachsen."

Stefan Schott von der Stadtverwaltung sagt über die Planung: "Wir wollen die Öffentlichkeit ganz früh ins Boot holen." Konkrete Pläne gebe es noch nicht. Die Verwaltung sei zurzeit bei der Bestandsaufnahme. Die Anlieger könnten jederzeit in die Verwaltung kommen, Ideen einbringen und Fragen stellen. Auch eine Einwohnerversammlung sei noch geplant. Erst danach könne sich die Verwaltung an eine konkretere Planung machen. Wann die Straße ausgebaut wird, sei noch offen.

Eine Bürgerin wies während der Ausschusssitzung darauf hin, dass eine mögliche Umgestaltung nicht dazu führen dürfe, dass Autofahrer die Strecke meiden. Sie befürchte, dass zu viele Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung bewirken könnten, dass dann vermehrt Autos durch den Vogelsang fahren.