Die Holländerberg-Brücke an der Hamburger Straße in Reinbek wird erneut teurer als geplant. Nachdem bereits wegen einiger Planungsfehler und wegen Leitungsproblemen im Untergrund etwa 200 000 Euro Mehrkosten entstanden waren, kommen jetzt noch einmal 30 000 bis 40 000 Euro hinzu.

Reinbek. Das sagte Sven Rosenbaum, Projektleiter beim Bauamt. "Die Brücke wird nun etwa 1,4 Millionen Euro kosten", sagt er. Der Anstieg erklärt sich dadurch, dass Anker für den Aufprallschutz an der Brücke tiefer als geplant in den Boden verlegt werden müssen. Ursprünglich hatte die Fußgängerbrücke 950 000 Euro teuer werden sollen. Rosenbaum: "Da wir im Bauwesen immer knapp kalkulieren müssen, sind 30 Prozent Mehrkosten nicht unüblich."

Dass die Steigerung in diesem Fall aber bei insgesamt rund 50 Prozent liegen, lässt die Politiker nicht kalt. "Ich bin fassungslos", sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Volker Müller. "Eine Hochleistungsampel hätte es an dieser Stelle auch getan, und die hätte nur einen Bruchteil der Brückenkosten verursacht." Sein Kollege Winfried Potzahr von der CDU sagt: "Im Grundsatz ist das eine Katastrophe, dass diese Brücke jetzt so teuer wird." Auch er hätte eine Ampel besser gefunden, erinnert aber daran, dass das Land, das für die Hamburger Straße zuständig ist, das damals abgelehnt habe. Wegen der Planungsfehler habe die Stadt mittlerweile Rechtsanwälte eingeschaltet. "Da muss man sehen, was da juristisch noch machbar ist", sagt Potzahr, der offenbar die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben hat, dass ein Teil der durch die Fehler verursachten Kosten nicht von der Stadt bezahlt werden muss.

In Sachen Brücke haben sich in den vergangenen Wochen schlechte Nachrichten und Missverständnisse gehäuft. Die zu Teilen aus Plastik bestehende Überführung, die im Unterhalt sehr kostengünstig sein soll, wird statt im Oktober erst im November eingeweiht. Und bei der jüngsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses waren von der Verwaltung zunächst Mehrkosten in Höhe von etwa 130 000 Euro angegeben worden. "Das war ein Fehler", sagt Rosenbaum. Dabei seien bereits früher entstandene Kosten eingerechnet worden.

Heinrich Dierking von der Forum-21-Fraktion fordert nun, die Kommunalpolitiker sollten über Kostensteigerungen frühzeitig informiert werden. Dierking: "Die Mehrkosten müssen dem Rathaus erst in den letzten Tagen aufgefallen sein. Denn weder bei der Beschlussfassung des Nachtragsetats am 17. September noch bei den Berichten des Rathauses in der vergangenen Woche über die zeitliche Verzögerung bei der Enderstellung gab es Hinweise auf Mehrkosten."