Die Weichen für die Bahnquerung in Reinfeld sind gestellt. Sie stehen erwartungsgemäß auf Brücke.

Reinfeld. Die Stadtverordnetenversammlung hat mit der Stimmenmehrheit von CDU und SPD den sogenannten Vorentwurf für den Entwurfs- und Auslegungsbeschluss eines entsprechenden Bebauungsplanes beschlossen. Bauamtsleiter Stephan Kruse sagt: "Dieser Vorentwurf geht nun in die frühzeitige Beteiligung. Das heißt, dass sich Träger öffentlicher Belange dazu äußern können." Außerdem werde es - womöglich noch in diesem Jahr - auch eine Informationsveranstaltung für die Bürger geben. "Danach kann der Entwurfs- und Auslegungsbeschluss gefasst werden", so Kruse.

Die jetzt beschlossene Planung sieht eine Brücke vor, die sich vom Ende der Feldstraße bis zur Bahnhofstraße am südwestlichen Ende des Bahnhofs erstreckt. Die Wählergemeinschaft WIR setzt sich hingegen nach wie vor für eine Unterführung ein, die die Bahnlinie weiter südwestlich kreuzen solle. Ihre Mitglieder haben den Beschluss deshalb abgelehnt.

Und sie zweifeln die Kompetenz des Itzehoer Architekten Julius Ehlers an, den die Stadt als Gutachter herangezogen hatte - vor allem deshalb, um einen von der WIR vorgelegten Fragenkatalog zur Kostendifferenz von Brücken- und Tunnelbau zu beantworten. Die WIR hatte behauptet, die Stadtverwaltung habe die Kosten für die Brücke künstlich herunter- und die für einen Tunnel heraufgerechnet. Fraktionschef Walter Engel: "Herr Ehlers hat unsere Fragen nicht beantwortet. Er ist eben auch kein Brückenexperte." Er habe lediglich gesagt, dass eine Brücke meisten günstiger sei als ein Tunnel.

"Der Gutachter hat die Aussage getroffen, dass eine Brücke immer die günstigere Lösung ist. Das hat uns überzeugt", sagt Bürgervorsteher Hans-Peter Lippardt (CDU). Allerdings hätte die Kostenfrage die Entscheidung nur zu etwa 50 Prozent beeinflusst. Lippardt führt auch Gründe an, die eher ästhetischer Natur sind: "Stellen Sie sich mal vor, sie nähern sich Reinfeld von oben auf einer Brücke. Die Stadt liegt Ihnen zu Füßen. Oder sie kommen aus so einem dunklen Loch raus und stehen plötzlich vor dem Bahnhof."

Zur Frage der Kosten möchte sich Lippardt gar nicht mehr äußern. Im Gespräch waren mal 4,6 Millionen Euro für die Brücke. Eine Summe, die - wie Lippardt betont - allerdings nur auf reinen Erfahrungswerten aus der Vergangenheit beruht habe.

Der jetzt beschlossene Vorentwurf berücksichtigt auch zwei Varianten für eine Fußgängerüberführung über die Bahngleise. Die eine Trasse führt von der Holländerkoppel hinüber zum Bahnhof, die andere führt von der Straße Am Zuschlag hinüber zur Mahlmannstraße.