FDP und die Grünen kritisieren, dass der alternative Standort am Eilbergweg nicht geprüft wurde.

Großhansdorf. Das Abstimmungsergebnis am Ende der mehr als einstündigen und hitzigen Debatte war keine Überraschung: Die große Koalition von CDU und SPD will den Supermarkt-Neubau an der Hansdorfer Landstraße (Stoltenbergfläche) und stimmte bei der Gemeindevertretersitzung am Dienstag für die Änderung des Flächennutzungsplanes. Dem Plan für einen Supermarkt am Eilbergweg - von FDP und Grünen favorisiert - erteilten sie eine Absage.

"Die Mehrheit der Großhansdorfer steht hinter der Supermarktplanung an der Hansdorfer Landstraße", sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans-Otto Kagel. Wäre das nicht der Fall hätten die Bürger die CDU nicht gewählt. "Wir sind immer mit einer klaren Aussage für den Standort angetreten", sagte Kagel. Der "Supermarkt im Wald" sei eine Ergänzung zum Einzelhandelsangebot im Eilbergweg, keine Konkurrenz.

Helmut Borchers (Grüne) war anderer Meinung: "Wir schaffen ein zweites Zentrum vor dem Eilbergweg, das die Kaufkraft abziehen wird." Es gehe um eine existenzielle Frage für die Gemeinde. "Der Charakter unseres Ortes geht verloren", sagte Borchers. Es sei nicht nachzuvollziehen, warum die Mehrheitsfraktionen die Prüfung des alternativen Standorts am Eilbergweg ablehne. "Dazu wären wir den Bürgern gegenüber verpflichtet", sagte Hans-Karl Limberg (FDP). Der Eigentümer habe ein Konzept vorgelegt und würde mit der Gemeinde einen städtebaulichen Vertrag schließen. Es sei ein Fehler, die Alternative nicht in Betracht zu ziehen. Limberg: "Das ist ein Abwägungsdefizit bei der Bauleitplanung."

Davon wollte Uwe Westphal (SPD) nichts wissen. "Wir können nicht ewig warten. Wir haben einen Mehrheitsbeschluss, und den sollte die Minderheit nun akzeptieren und mitarbeiten."

Warum die Eile, mit der die Planungen vorangetrieben werden? Eine Frage, die sich nicht nur Grünen-Chef Stefan Kehl stellte. Auch die SPD-Gemeindevertreterin Gudrun Apel gab zu bedenken, dass man den Eilbergweg-Standort doch durchaus prüfen könnte. Sie enthielt sich bei der Abstimmung über die Flächennutzungsplanänderung.

Stefan Kehl sagte: "Die Entscheidung ist ja noch gar nicht gefallen. Es gibt ja noch die Spielregeln der Bauleitplanung." Den Argumenten für den Supermarkt im Wald könne seine Fraktion bisher nicht folgen.