Zum 60. Mal war der 80-jährige Lothar Zug gestern als Wahlhelfer im Einsatz. “Wer nicht zur Wahl geht, darf später auch nicht über die Politik meckern“, sagt er.

Reinbek. Im Kreis Stormarn hat sich im Laufe des gestrigen Tages eine überdurchschnittlich hohe Wahlbeteiligung abgezeichnet. Um 17.30 Uhr hatten bei der Landtagswahl 71,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Vier Jahre zuvor lag die Zahl zu dem Zeitpunkt nur bei 63,5 Prozent.

"Wer nicht zur Wahl geht, darf später auch nicht über die Politik meckern", sagt Lothar Zug, der sich über die hohe Wahlbeteiligung freut. Zum 60. Mal war der 80-jährige Reinbeker gestern als Wahlhelfer im Einsatz. Vor rund 30 Jahren hat er das erste Mal geholfen, die Stimmen auszuzählen. "Das war eine ziemlich verrückte Zeit. Damals waren noch Beobachter der Parteien in den Wahllokalen. Sind ihre Wähler nicht aufgetaucht, haben die Beobachter die säumigen Wähler von zu Hause abgeholt. Dies wurde irgendwann verboten", erinnert sich Zug, der gestern ab 8 Uhr im Reinbeker Rathaus Wahlzettel verteilte und am Abend die Stimmzettel mit auszählte. "Ich rechne damit, dass wir bis um 23 Uhr damit beschäftigt sein werden, alle Wahlzettel auszuzählen", sagte er. Ob Bundestagswahl, Landtagswahl, Europawahl oder Bürgermeisterwahl: Der Reinbeker half immer im Wahlbüro mit. "Dadurch, dass ich seit 1970 Stadtverordneter bin, durfte ich nur bei den Kommunalwahlen nicht mithelfen", sagt der Witwer, der seit 2003 auch Bürgervorsteher in seiner Heimatstadt ist.

Bei Redaktionsschluss der Stormarn-Ausgabe lagen noch keine Endergebnisse vor. Die Zahlen finden Sie auf den Sonderseiten im Abendblatt. Ausführliche Berichte folgen in unserer morgigen Ausgabe.