Die katholische und die evangelische Kirche warnen kurz vor dem Wahlsonntag davor, rechtsextremistische Parteien zu wählen.

Bad Oldesloe. Bei der jüngsten Sitzung der Gemeinsamen Kirchenleitung der evangelischen Kirchen im Norden stellten die Teilnehmer mit Besorgnis fest, dass Neonazis immer offener ihre Ideologien verbreiten. Soziale Abstiegsängste seien dabei ein Nährboden für extremistische Anschauungen. Der katholische Erzbischof, Dr. Werner Thissen, sagte dieser Zeitung: "Christen dürfen nicht tatenlos bleiben, wenn rechtsextremes Gedankengut in unserer Gesellschaft verbreitet wird. Alle Christen sind aufgefordert, den Finger in die Wunde zu legen und die Gefahren, die vom Rechtsextremismus ausgehen, zu benennen und Widerstand zu leisten. Katholisch sein und rechtsextrem - das geht nicht zusammen." Stormarns Pröpstin Margit Baumgarten sagt: "Jeder Wähler kann mit seiner Stimme die demokratischen Kräfte stärken und eine klare Position gegen rechtsextreme Anschauungen beziehen, dieses Grundrecht sollte er nutzen."

Der Verfassungsschutz Schleswig-Holstein hat auf Anfrage der Regionalausgabe Stormarn des Abendblattes bestätigt, dass die Gewaltbereitschaft bei links- und rechtsextremistischen Gruppen in den vergangenen Monaten gestiegen sei.