Einfache Fensterscheiben, unübersichtlicher Eingang: Verwaltung hat Modernisierung schon einmal verschoben.

Reinfeld. "Dies ist ein inakzeptabler Zustand": Mit diesen Worten beschreibt Reinfelds Polizeichef Jens Stamer die Situation in der Wache an der Ahrensböker Straße. "Wir haben keine bruchsicheren Fensterscheiben, zudem ist der Eingangsbereich von uns nicht einsehbar. Wir wissen nie, wer vor der Tür steht", sagt Stamer und macht auf Sicherheitsrisiken aufmerksam. Auch die Stadt Reinfeld hat dieses Problem erkannt und den Umbau der Polizeistation und des angrenzenden Rettungszentrums für dieses Jahr geplant. Doch die Umsetzung dieses Vorhabens gestaltet sich bisher schwierig.

Am 13. Juli erhielten die Reinfelder Polizisten die Nachricht, dass der Umbau am 3. August beginnen solle. "Ich habe daraufhin den Dienstplan neu schreiben müssen, da die Wache voll besetzt sein muss, wenn die Fenster ausgetauscht werden", sagt Jens Stamer. Nur drei Tage, nachdem das Revier die Nachricht vom Umbau bekommen hatte, wurde das Bauvorhaben von der Stadt aus Kostengründen wieder abgesagt. Bei der jüngsten Hauptausschusssitzung appellierte Stamer deshalb an Verwaltung und Kommunalpolitiker, die Kommunikation zwischen Stadt und Polizei zu verbessern. "Wir sind nur eine Zehn-Mann-Station. Während des Umbaus stoßen wir, was die Kapazität angeht, an unsere Grenzen. Deshalb müssen wir frühzeitig informiert werden und uns auf diesen Termin auch verlassen können", sagt Stamer.

"Die ganze Sache ist ziemlich blöd gelaufen", gibt Reinfelds Bürgermeister Gerhard Horn zu, "der Umbau wäre im August aber viel teurer geworden als geplant." Angesetzt waren rund 316 000 Euro. "Das Angebot der Baufirma überstieg diese Summe um zehn Prozent", sagt Horn, "deshalb haben wir den Umbau gestoppt."

Stamers Appell im Hauptausschuss hat offenbar Wirkung gezeigt. Nur fünf Tage nach der Sitzung bekam die Polizeiwache einen neuen Termin für den Umbau. Am 12. Oktober soll es nun definitiv losgehen. "Wir haben den Umbau noch einmal überdacht und uns jetzt für eine kostengünstigere Version ohne gravierende Qualitätseinbußen entschieden", sagt Bürgermeister Horn. Beispielsweise soll nicht - wie ursprünglich geplant - eine teure Steinfassade angebracht, sondern günstigeres Material verwendet werden. Außerdem sollen keine reinen Aluminiumfensterrahmen eingesetzt werden. "Wir haben uns jetzt für eine Holz-Aluminiumkonstruktion entschieden", sagt Gerhard Horn. Der Umbau würde nach den neuesten Berechnungen rund 290 000 Euro kosten.

Auch ein detaillierter Umbauplan, wann welche Arbeiten verrichtet werden, liegt der Polizei bereits vor.

Allerdings gibt es wieder ein Problem: Das Vergabeverfahren für den Umbau ist gar nicht abgeschlossen. Horn: "Wir haben uns noch nicht für ein Unternehmen entschieden. Es sind noch einige Anbieter in der engeren Auswahl." Der Bürgermeister ist jedoch zuversichtlich, dass der Umbau am 12. Oktober beginnen kann.