Die Stadt Reinfeld will sich bei der Diskussion über eine Bahnquerung nun den Rat eines Architektenbüros holen. Der Hauptausschussvorsitzende Rolf-Jürgen Hanf sagte, der Bericht solle bis zum 7. Oktober vorliegen und den Stadtverordneten präsentiert werden.

Reinfeld. Hanf: "Ein neutrales Büro soll beauftragt werden und die Pläne zum Bau einer Brücke untersuchen." Hintergrund: Das von der Stadt Reinfeld beauftragte Architektenbüro Gosch und Schreyer hatte berechnet, dass der Bau einer Brücke über die Gleise an der Feldstraße im Industriegebiet die kostengünstigste Variante sei. Dies sah die Wählerinitiative Reinfeld (WIR) anders. Sie warf der Stadt und dem Architektenbüro vor, den Bau einer Brücke günstiger dargestellt zu haben als den Bau eines Tunnels. Ein von der WIR beauftragter Sachverständiger der Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein habe bestätigt, dass es keine gründliche Voruntersuchung und Kostenschätzung für beide Varianten gegeben habe. Die WIR legte einen umfangreichen Fragenkatalog vor. Danach wird die Brücke wesentlich teurer als von der Verwaltung angedacht. In sieben Punkten hat die WIR Mehrkosten entdeckt, die sie zur Bausumme addiert. "Was da gemacht wurde, ist unseriös", sagt Bürgermeister Gerhard Horn. Er ist gemeinsam mit dem Planer Stephan Gosch der Auffassung, dass die WIR die Zusatzkosten einzig für die Brücke berechnet habe. Beim Vorentwurf für den Tunnel, den die WIR favorisiert, seien diese Extrakosten nicht aufgelistet worden. Mit einem Gutachten des Architektenbüros Gosch und Schreyer widerlegte die Stadt den Mängelkatalog der WIR. Die WIR zweifelte auch dieses Gutachten an. "Deshalb soll jetzt eine neutrale Stelle sich die Pläne anschauen und auswerten", sagt Rolf-Jürgen Hanf. (dob)