Die Idee, auf dem Schützenplatz ein Nahversorgungszentrum zu bauen, stößt bei Trittauer Einzelhändlern auf Ablehnung. Sie befürchten einen Verdrängungswettbewerb, der Opfer fordern werde.

Trittau. "Das wird spürbare Auswirkungen auf den Ortskern haben. Wenn Kunden wegbleiben, sinkt der Umsatz. Das werden viele von uns nicht verkraften können", sagt Günter Süllau.

Der Inhaber des Edeka-Marktes beschäftigt 68 Mitarbeiter und sieben Auszubildende. Vor zwei Jahren hat er rund zwei Millionen Euro in den Umbau und die Erweiterung des Lebensmittelmarkts an der Schulstraße investiert. Eine Maßnahme, die den Ortskern stärken sollte und die er in Absprache mit der Gemeinde in Angriff genommen hatte. "Ich habe darauf vertraut, dass der rechtgültige Bebauungsplan Bestand hat. Danach sind Gewerbeansiedlungen in der geplanten Größenordnung nicht vorgesehen." Auch für Rena Baischreiber vom Schuhhaus Besen steht fest: "Wir brauchen so ein Nahversorgungszentrum nicht. Die Poststraße wird veröden." Ähnlich argumentiert Angelika Voss von Ihre Galerie: "Die Kundenströme werden nur verlagert. Das Geld wird nur verschoben. Damit stirbt der Ort."

Die Einzelhändler sehen ihre Befürchtungen durch das neue Einzelhandelsgutachten untermauert. Das prognostisiert einen Umsatzverlust von rund 11,4 Prozent für den bestehenden Einzelhandel im Ortskern. Außerdem geht Gutachter Andreas Rieger davon aus, dass die Zahl der Kunden mit einem Nahversorgungszentrum nicht ansteigen wird. "Wozu brauchen wir also so ein gigantisches Projekt", fragt Günter Süllau. 4500 Quadratmeter neue Verkaufsfläche soll auf dem Schützenplatz entstehen. Das seien 40 Prozent mehr Fläche, als notwendig wäre, um wettbewerbsfähig zu bleiben, sagt der Einzelhändler. Eine Tatsache - auch für Gutacher Rieper. Doch trotz der von ihm genannten Probleme spricht er sich klar für das Nahversorgungszentrum aus. Bei der Gewerbegemeinschaft Trittau (GGT) sorgt diese Empfehlung für Kopfschütteln. "Es scheint so, als würde der Gutachter die Betonierung des Ortskernes mit vorantreiben wollen", heißt es in einer Stellungnahme. Das sei weder im Sinne der GGT noch der 1202 Bürger, die mit ihrer Unterschrift ein Votum für den Erhalt des Schützenplatzes abgegeben haben. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Trittauer Politiker darüber hinwegsetzen und im Planungsausschuss heute Abend (19.45 Uhr, Verwaltungsgebäude) die Weichen für das Projekt stellen.