Acht Millionen Euro Defizit pro Jahr, so lautet die Prognose der Stormaner Kämmerei für 2011. Im nächsten Jahr sieht es noch etwas besser aus.

Bad Oldesloe. Die Prognosen aus der Stormarner Kämmerei für die kommenden Jahre verheißen nichts Gutes: Von 2011 bis 2013 werden die Einnahmen des Kreises Jahr für Jahr durchschnittlich acht Millionen Euro - mal etwas mehr, mal etwas weniger - unter den Ausgaben liegen. Davon jedenfalls geht Kämmerin Christiane Maas derzeit aus, die das Zahlenwerk nun den Mitgliedern des Finanzausschusses zur Kenntnis gegeben hat. "Die Situation ist äußerst bescheiden, um es mal deutlich zu sagen", sagt Maas.

Ihr Budgetentwurf fürs kommende Jahr, der bereits in allen Einzelheiten ausgearbeitet ist und in zwei Wochen in gedruckter Form vorliegen soll, sieht da noch deutlich besser aus. Mit gut 189 Millionen Euro liegen die Erträge sogar geringfügig über den Aufwendungen. Unterm Strich steht ein Überschuss von rund 338.000 Euro.

In den Folgejahren aber werden die Einnahmen sinken und gleichzeitig die Ausgaben steigen. Maas: "Wir werden mehr Geld für den sozialen Bereich ausgeben müssen. Gleichzeitig werden wir einen deutlichen Einbruch der Steuereinnahmen zu verzeichnen haben, der erst verspätet bis zu uns durchschlägt."

Der eingeschlagene Weg in Richtung Schuldenabbau sei infolgedessen "etwas krumm geworden". Ursprünglich fürs Jahr 2011 geplante Tilgungen von Krediten hat Maas bereits aus ihren Berechnungen herausgenommen. "Damit zu kalkulieren, wäre Traumtänzerei", sagt sie. Ganz im Gegenteil müsse der Kreis womöglich sogar Liquiditätskredite aufnehmen.

Und nun? Christiane Maas: "Entweder hilft Beten. Oder die Frage, was sich die öffentliche Hand überhaupt noch leisten kann." Eine Entscheidung, die die Politik fällen muss.

Landrat Klaus Plöger sieht die Dinge ein wenig gelassener. Er mahnt zu Optimismus. "Die Prognosen für 2011, 2012 und 2013 sind wirklich nicht rosig", sagt er, "das waren sie für 2010 ursprünglich aber auch nicht." Und trotzdem sehe der Etatentwurf fürs kommende Jahr gar nicht so schlecht aus. Sich konkrete Gedanken über das Jahr 2011 zu machen, hält er momentan für verfrüht. Darüber könne man in einem Jahr konkret sprechen.

Plöger: "Und dann werden wir uns alle Mühe machen, dass wir auch für 2011 einen ordentlichen Haushalt hinbekommen - wenn die Politik das will. Wenn ich mich mit der Politik auf einen strammen Entwurf verständigen kann, dann bekommen wir das hin."